X-O-Planet – Voyagers (CD-Kritik)

Im Herbst 2016 beschlossen Manja Kaletka und Goderic Northstar, ihre diversen musikalischen Prägungen in das Projekt X-O-Planet einfließen zu lassen. Die Musik des Mainzer Synth-Pop-Duos setzt sich aus härteren Bassklängen, gepaart mit sphärischen Synthies, die aus Goderic Northstars Feder stammen, sowie Manja Kaletkas Stimmfarbe zusammen. Im März 2017 veröffentlichten sie ihr Debüt „Passengers“ beim Label Danse Macabre und belegten damit Platz 9 der Deutschen Alternative Charts. Ebenfalls 2017 traten X-O-Planet als Vorgruppe z. B. von Decoded Feedback, Intent: Outtake, The Invicible Spirit und The Saint Paul auf. (Quelle: Wikipedia) Nur 13 Monate nach ihrem Erstlingwerk setzt das Mainzer Duo mit dem 2. Studioalbum „Voyagers“ ihre Reise durch Raum und Zeit fort. „Voyagers“ umfasst 11 Songs und erscheint am 27. April 2018 via Danse Macabre (Alive).

„Prelude 2019“ liefert als Intro die nötige sphärische Stimmung für den Raketenstart. Der Charme des Intros steckt in den Sounds, die schon in den alten Science Fictions gern als Filmmusik verwendet wurden. Dieses kleine „historische“ Element wird im nächsten Titel „Neutron Star“ weiter gesponnen und verfeinert unterlegt mit einer kurzen Sequenz Spoken Words. Atmosphärisch wird man sofort in diese abgehobene und so ferne Welt hinter Zeit und Raum gesogen. Mit „Distructive Shadow“ geht es bodenständiger zu. Goderics Shouts holen Sängerin Manjas Raumgleiter etwas näher zur Erdumlaufbahn, wo sie mit ihrer engelgleichen Stimme uns Erdbewohnern von ihren spacigen Abenteuern singt. Dieser Track ist absolut catchy. Sehr, sehr schön! Und wer von den schönen, sehnsuchtsvollen Melodien noch nicht genug hat, höre bei „Faster Than Light“ genau hin. Genauso ist „Voyagers“ als namensgleicher Track des Albums ein schönes Beispiel für das musikalische Konzept X-O-Planets: eingängige Melodieführung und der spannungs- geladene Kontrast der beiden Stimmen. „The Unforeseen“ unterstreicht die Nachdenk- lichkeit dieses Titels, in dem es um Selbstreflexion geht. „Gravity Lost“ schwenkt ein wenig rüber in die Sphären des Dark Electro. Der eingängige Refrain fängt diese Tendenz ab und bringt sie Richtung Futurepop. „Storytelling“ darf sich auf diesem Album trotz des anziehenden Tempos als Ballade bezeichnen. Auch „Refocus“ ist im ruhigeren Tempo gehalten. Ein sehr ernsthaft wirkender Synthie-Pop-Titel. Kurz vor Schluss holen X-O-Planet eine kleine Hymne aus dem Orbit „Mystery Of Gravity“. Das Album beendet ein fast fünf Minuten langer Titel „Goodbye“, der sich dem hymnischen Charakter seines Vorgängers anschließt.

Fazit: Das Album „Voyagers“ des Mainzer Duos „X-O-Planet“ hat wie das Debütalbum „Passengers“ (2016) dasselbe konzeptionelle Thema: Science Fiction, Weltall und die Soziologie des Lebens auf einem Raumschiff. Auch dieses Mal klammert ein Vor- und Abspann die Zukunftsmusik der beiden Astromaniacs ein. Garniert wird der Synthiepop-Sound mit passend spacigen Klängen, Klangcollagen und Spoken Words. Das klingt als Bandkonzept atmosphärisch dicht. Ungewöhnlich im Electro- und Synthiepop ist die Kombination der glockenklaren Frauenstimme und den tiefen Growls bzw. Shouts der Männerstimme, wie sie eigentlich für den Bereich Gothic oder Symphonic Metal typisch sind. Trotz des kühlen Synthiepops gekoppelt mit den Themen der Raumfahrt ist „Voyagers“ atmosphärisch emotional und appelliert an so manch romantisches Gefühl wie Ihr Debütalbum — „Voyagers“ steht dem in nichts nach.

Tracklist:

01 Prelude 2019
02 Neutron Star
03 Distructive Shadow
04 Faster Than Light
05 Voyagers
06 The Unforeseen
07 Gravity Lost
08 Storytelling
09 Refocus
10 Mystery of Gravity
11 Goodbye

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VÖ: 27.04.2018
Genre: Futurepop / Synthpop / Electronica
Label: Danse Macabre

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