Wednesday 13 – Necrophaze (CD-Kritik)

Wenn man Alice Cooper und Kiss zu seinen musikalischen Vorbildern zählt, kann das Ergebnis nur ganz besonders werden. Das Ergebnis aus dieser Symbiose grandioser Musiker nennt sich WEDNESDAY 13. Der Name setzt sich zusammen aus „Wednesday Addams“ aus der Addams Family und der Adresse der „Munsters“ (1313 Mockingbird Lane) uns ist das Pseudonym von Sänger Joseph Poole. Sein Hauptprojekt, gegründet 2004, bekam kurzerhand den gleichen Namen verpasst. So viel zum allgemeinen Part, jetzt wissen wir, mit wem wir es zu tun haben. Natürlich hat sich der Sänger in den letzten 15 Jahren bereits einen Namen in der Szene machen und mit einigen Veröffentlich- ungen große Erfolge feiern können. Zuletzt erschien das Album »Condolences« (2017), das durchweg gute Kritiken absahnen konnte. Nach zweijähriger Schaffenszeit folgt nun am 27. September 2019 mit »Necrophaze« die lang ersehnte Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des Horrorpunkers.

12 neue Songs werden zum Besten gegeben und den Einstieg macht gleich der namens- gebende Track „Necrophaze“. Der Hörer wird gleich in die richtige Stimmung versetzt, um den Langspieler in vollen Zügen genießen zu können. Langsam aber sicher baut sich Spannung und eine leicht bedrohliche Stimmung auf, die im Laufe des Songs unterstützt von kratzigen Gitarrenriffs und schnellem Schlagzeug Lust auf mehr macht. Viele der Songs können mit immer wiederkehrenden elektronischen Elementen aufwarten, die den Songs das gewisse Extra verleihen. Vor allem in „Bring Your Own Blood“ funktioniert das Zusam- menspiel aus harten Instrumenten und greller, vorantreibender Elektronik ziemlich gut. Das Muster in den meisten Songs bleibt gleich. Ein kurzes Intro, ab und an unterlegt mit Dialogen, oder Ausschnitten, die aus Nachrichten stammen könnten, dann ein elektro- nischer Beginn, bevor die Instrumente im hohen Tempo einsetzen. Erst dann kommt der Gesang, um das Gesamtpaket zu vervollständigen. Auch wenn eine Vielzahl der Songs gleich aufgebaut sind, so werden doch alle gegebenen Möglichkeiten ausgeschöpft und jedem Track der ganz persönliche Touch mitgegeben, sodass man sie zwar deutlich der Feder von WEDNESDAY 13 zuordnen kann, man bei jedem Song aber neues zu erwarten hat. Damit aber auch offensichtliche Abwechslung in Necrophaze kommt, gibt es zum Beispiel „Life Will Kill Us All“. Hier klingt der zu Grunde liegende Beat anfangs wie aus einem klassischen Schlagersong wird dann aber aufgefangen und wandelt sich zu einer tragenden Rocknummer, bei der man die Inspiration von Kiss deutlich heraushören kann. Natürlich darf bei 12 Songs auch die obligatorische Ballade nicht fehlen. Wenn es aber keine Ballade gibt, dann wenigstens einen ruhigen Part, um die Stimmung zu wandeln. Diesen bekommen wir aber auf ziemlich ungewöhnliche Weiße mit „Main Theme (End Credits)“ geliefert. Mehr ein instrumentaler Ausklang als ein kompletter Song, der es aber schafft die Stimmung von „Necrophaze“ zu Beginn, wieder aufzufangen und so gekonnt einen Rahmen um das Album zu spannen. Wenn man vom Titel ausgehen würde, könnte man meinen End Credits würden auch das Ende des Albums darstellen. Wie in Filmen, wenn der Abspann läuft. Aber, wer regelmäßig ins Kino geht, hat gelernt, oft lohnt es sich, den Abspann abzuwarten und noch eine Weile sitzen zu bleiben. Oft gibt es anschließend noch kurze Szene zu sehen, die den Film abrunden, oder aber auf die Fortsetzung verweisen. So auch hier. Der letzte Song „Animal (Fuck Like A Beast)“ rundet das Album ab, und sollte es wirklich ein Vorbote sein, auf das, was noch kommt, dann können wir wirklich verdammt gespannt sein, denn es wird gut!

Fazit: Pünktlich zum Release gehen WEDNESDAY 13 auf Tour. Diese führt für vier Konzerte auch nach Deutschland. Eine Chance, die Band live zu sehen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Jeder der die Band noch nicht kennt, sollte »Necrophaze« eine Chance geben und sich in den Bann von symbiotischer Elektronik und markanten Gesang ziehen lassen. Und jeder der WEDNESDAY 13 bereits kennt, sollte erst recht ein offenes Ohr für den neuen Silberling haben und sich wieder aufs Neue von den Horrorpunkern schockieren lassen.

Tracklist:

01. Necrophaze
02. Bring Your Own Blood
03. ZODIAC
04. Monster
05. Decompose
06. Be Warned
07. The Hearse
08. Tie Me A Noose
09. Life Will Kill Us All
10. Bury The Hatchet
11. Necrophaze Main Theme (End-Credits)
12. Animal (Fuck Like A Beast)

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Release: 27.09.2019
Genre: Hard Rock / Punk / Gothic
Label: Nuclear Blast

WEDNESDAY 13 – Deutschland-Termine:

07.10.2019 Hamburg, Markthalle
09.10.2019 Köln, Essigfabrik
10.10.2019 Mannheim, MS Connexion Complex
13.10.2019 München, Backstage (Werk)

WEDNESDAY 13 im Web:

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