The Saint Paul – Three (CD-Review)

„Three“ ist der Name des dritten Longplayers des im Ruhrgebiet beheimateten Trios „The Saint Paul“. Nach ihrem 2015er Album „Days Without Rain“ kehrt die Band mit 10 brandneuen Studiosongs eindrucksvoll zurück. Und eine echte Band, das sind Paul, Marc und Robin, was sie unlängst auf einer Vielzahl von Konzerten eindrucksvoll unter Beweis stellen konnten. Fans von Camouflage, Mesh, Diary of Dreams oder Torul sollten in jedem Fall ein Ohr riskieren, wer gute, innovative und abwechslungs- reiche, elektronische Popmusik sucht wird bei „The Saint Paul“ fündig. (Pressetext)

Der erste Track „Exit“ beginnt sehr ruhig und gediegen. Eine drückende Melodie leitet in den Song, die sich nur langsam steigert. Nur in den gesangslosen Passagen steigt die Elektronik leicht an und nimmt ein klein wenig an Tempo an. Ganz anders als im folgenden Track „Come with me“. Hier ist das Grundtempo deutlich höher und dürfte wohl ein Fest für jeden Industrialtänzer sein. Der Rhythmus wird auch mit Einsetzen des Gesangs gehalten und ist super eingängig. Nach knapp der Hälfte des Songs wird das Tempo sogar noch ein bisschen angezogen und mit weiteren Effekten ausgeschmückt. Es scheint wohl ein Wechselspiel der Stimmungen zu geben, denn der folgende Song „I Will Stay“ lädt wieder zum ruhigen Verweilen und aufmerksamen zuhören ein. Eher hintergründlicher Gesang wird fast von der Elektronik überlagert und setzt nur einige Akzente. „E.On. Dna“ ist, um das Schema beizubehalten, wieder etwas flotter und lädt zum Bewegen ein. Einige Rhythmen und Tempowechsel sorgen hier aber für ordentliche Abwechslung und schöne Effekte. Obwohl jetzt eigentlich wieder ein ruhiger Song erwartet wird, folgt mit „Blood Donation“ ein Song mit bedrohlich anmutendem und dominantem Intro. Das Grundtempo des Songs ist aber im Vergleich zum Vorgänger doch ruhiger, nur etwas kräftiger. Der Text wirkt hier sehr stark und im Refrain sehr vordergründlich. Flotter wird es mit „Your Purity“. Der abwechslungsreiche Gesang ist hier eindeutig das Highlight. Mit leider etwas flach erscheinender Elektronik geht es weiter mit „Losing Control“. Das Schema wird gebrochen, denn auch dieser Song hat ein einigermaßen hohes Grundtempo. Allerdings lässt der Song etwas an Tiefe vermissen. Deutlich besser wird es mit folgendem Song „Love Is Passion“. Die Elektronik abwechslungsreicher und auch gesanglich mit deutlich mehr Tiefe. Der bisher stärkste und auch eingängigere Song des Langspielers. „Blue Bird“ ist wieder ein Song für alle Tanzflächenstürmer. Der Rhythmus lädt dazu ein, der Gesang leider nicht. Hier etwas mehr Tempo wäre schön gewesen. Der Wunsch wird aber schon im Refrain erhört, also im Allgemeinen alles richtig gemacht. Zurück zur Ruhe führt es mit dem Song „Back“. Zum ersten Mal kann man sich richtig auf den Text konzentrieren, der hier sehr vordergründlich wirkt. Eine schöne Ballade, mit sehr schönem Text. Das zum Abschluss kommt ziemlich gut.

Fazit: Durch die vielen Tempo- und Stimmungswechsel zwischen den Tracks kommt beim Durchhören des Albums leider wenig Stimmung auf. Hat man sich auf einen Song eingestimmt, wird man mit dem nächsten leider sofort wieder aus seinem Rhythmus gerissen. Wenn das beabsichtigt war, ist der Plan zu 100% aufgegangen. Jeder Song ist ganz individuell und nichts wiederholt sich. Hört man auch jeden Song einzeln und nicht für sich allein, wirken sie auch deutlich stärker und intensiver als in Kombination mit Vorgänger und Nachfolger. The Saint Paul zeigen mit Three ganz deutlich, dass sie keine klassische Schubladenelektronik machen, sondern ein breites Spektrum an Stimmungen und Ge- fühlen auffangen und wiedergeben können. Mir persönlich hätte eine andere Anordnung der Songs besser gefallen und vielleicht auch geholfen sich mehr in das Album reinzu- hören, aber das ist natürlich Geschmackssache und persönliches Empfinden.

Tracklist:

01 Exit
02 Come with Me
03 I Will Stay
04 E.On. Dna
05 Blood Donation
06 Your Purity
07 Losing Control
08 Love Is Passion
09 Blue Bird
10 Back

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VÖ: 08.12.2017 (CD)
Genre: Electro – Future – Pop
Label: Infacted Recordings

The Saint Paul im Web:

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