The 69 Eyes – West End (CD-Kritik)

The 69 Eyes

30 Jahre, was für eine wahnsinnig lange Zeit das doch ist. So lange gibt es die Dark Rocker The 69 Eyes rund um Frontmann Jyrki69 nämlich schon. Gegründet wurde die Band 1989 in Finnland. Bis auf den Schlagzeuger gab es auch nie ein Rütteln an der Besetzung. Das hat schon Seltenheitswert. Paris Kills (2002) und Devils (2004) zählen unter anderem zu den erfolgreichsten Alben ihrer Bandge- schichte, denn sie erreichten Platinstatus in ihrem Heimatland.

Nun steht das 30. Bandjubiläum ins Haus und was für ein besseres Geschenk könnte man seinen Fans überreichen, als eine neue Scheibe. West End heißt das gute Stück und ist genau das, was die Fans erwarten. Als wenn das nicht schon genug Grund zur Freude ist, gibt es noch ein Goodie oben drauf. Die Jungs von The 69 Eyes haben sich tatkräftige Unterstützung geholt. Glocken läuten das Szenario von „Two Horns Up“ ein, der Sound der Gitarren und die unverwechselbare Stimme von Jyrki69 gepaart mit dem ersten Gastsänger Dani Filth von Cradle Of Filth machen den Auftakt perfekt. Dieses Album verspricht purer Goth´n´Roll zu werden. Mit „27 & Done“ geht es genauso rockig weiter, nur der Text stimmt ein wenig traurig und nachdenklich. Club 27, jeder kennt ihn und jeder fürchtet ihn. Begnadete Musiker, die nur das 27. Lebensjahr erreichen. Das Showbiz fordert oft seinen Tribut. Und das machen The 69 Eyes in diesem Song deutlich. Bei „Cheyenna“ machte sich im Intro eine kleine Melodie breit, die mich einen kleinen Moment an Placebo´s Song To Say Goodbye erinnerte, aber dieser Moment wehrte nur kurz und The 69 Eyes kehrten in gewohnter Manier zurück und der tiefe Sound von Jyrkis69 stimme erklang. Ein Song, der definitiv im Ohr hängen bleibt. Eingefleischte Horrorfans kennen „The Last House On The Left“ nur als Film und genau den ehrt die Band mit diesem Song. Und damit das ein Volltreffer in den Nervenenden unseres Gehörs wird, holen sich die Dark Rocker mal eben Dani Filth, den wir bereits bei „Two Horns Up“ gehört haben, Wednesday 13 und Calico Cooper, ganz recht, Tochter von Alice Cooper mit ins Boot. Unterschiedlicher könnten die Stimmen gar nicht sein, aber in diesem Song schmelzen sie zu einer Einheit zusammen. Das Album lassen The 69 Eyes mit „Hell Has No Mercy“ etwas ruhiger ausklingen. Fast schon balladenähnlich möchte man seine Augen schließen und den zarten Riffs der Gitarren und der klaren Stimme des Frontmanns lauschen. Ein krönender Abschluss eines herausragenden Albums.

Fazit: The 69 Eyes haben auch nach 30 Jahren Bandgeschichte noch lange nicht genug. The West End ist definitiv nicht das Ende, auch wenn es danach klingen mag. Vielmehr ist es ein Ansporn niemals stehen zu bleiben, sondern sich weiterzuentwickeln. Und das machen die Urgesteine des Goth´n´Roll zu 100 %. Dieses Album glänzt mit voller Härte, düsterem Rock und hin und wieder mit etwas schwarzen Humor. Die Hölle kennt keine Gnade, wer dieses Album verschmäht!

Tracklist:

01. Two Horns Up
02. 27 & Done
03. Black Orchid
04. Change
05. Burn Witch Burn
06. Cheyenna
07. The Last House On The Left
08. Death & Desire
09. Outsiders
10. Be Here Now
11. Hell Has No Mercy

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Release: 13.09.2019
Genre: Goth’n’Roll
Label: Nuclear Blast

The 69 Eyes – West End Tour 2019
+ Support: Lacrimas Profundere

02.11.2019 Leipzig – Moritzbastei
03.11.2019 Berlin – SO36
05.11.2019 Hamburg – Logo
06.11.2019 Köln – Essigfabrik
07.11.2019 Stuttgart – Wizemann Club
08.11.2019 München – Backstage (Halle)
19.11.2019 Trier – Mergener Hof
23.11.2019 Oberhausen – Kulttempel
24.11.2019 Frankfurt – Zoom

The 69 Eyes im Web:

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