Terrolokaust – The Chasm (CD-Kritik)

TERROLOKAUST, die vor allem für ausdrucksstarke Vocals und der erfolgreichen Mischung von Rock und Electro bekannt sind, haben endlich wieder neues Material am Start. Nach Erscheinung ihres Albums „Dissensions“, das der Band 2016 ein erstes # 1-Album bescherte, legten die Mannen um Frontmann Javi Ssagittar endlich am 28. Juni 2019 via DWA den lang ersehnten Nachfolger „The Chasm“ vor. Gemischt und co-produziert wurden die neuen Songs von niemand geringeren als Andy LaPlegua (Combichrist / Icon of Coil) und gemastert von Krischan Wesenberg (Rotersand / Future Lied to Us). Allein schon die Tatsache, dass diese beiden szenebekannten Musiker ihre Finger mit im Spiel haben, lässt auf ein weiteres Nr. 1 Album hoffen.

Bei dem ersten Titel „The Writhing Of The Weak“ wird der demonstrativ langsame Einstieg prägnant hart mit der Gitarre gekontert. Der Gesang ist ausgewogen mit Effekten bedacht, die die Eigenart der Stimme des Sängers Javi Ssagittar positiv unterstützt. Entzückend rockig ist entgegen „Everlasting Sleep“. Da schwingt so viel good old Rock’n’ Roll mit. Seine guten Gesangsqualitäten lässt Javi in dem ruhigen Zwischenteil hören, wo er sich zurücknimmt und doch eindrucksvoll präsent bleibt. „Mesmerized“ beeindruckt mit explosiver Dynamik. Die sparsam eingesetzte Gitarre lässt den Synthieklängen angepasst zum Thema den Vorrang. Beim Track „Freedom Awaits“ springen Drum’n’Bass Beats aus den Boxen. Der aggressive Biss bleibt bis zum Schluss, als noch ein mehrstimmiger Gesang einsetzt, der dieser Rockhymne absolut gerecht wird. Düster wird es mit „My Eminent Enemy“. Dabei ist gerade dieses Stück der reinste Rock’n’Roll. Alle Instrumente wurden ein paar Gänge runtergeschaltet für einen minimalistischeren Sound, der die Spannung ins Unendliche treibt bis der erlösende Urschrei ertönt. Unerwartet weiche sphärische Klänge liefert der Track „Hierarchy Of Rats“. Darauf ruhen sich TERROLOKAUST nicht aus, son- dern entwickeln daraus einen schönen, wuchtigen Metalsong. Zurückgekehrt zu technisch kühlem Industrialsound entwickelt „Controlled By Greed“ reichlich grooviges Rock’n’Roll-Feeling. Der letzte Titel „Song For Sorrow“ nimmt den Platz der Ballade ein, die nichts- destotrotz unglaublich kraftvoll ist. Das knapp über sechs Minuten lange Stück hat eine großartige Dynamik. Leider ist das Album nun zu Ende. Davon hätte ich gern mehr gehört.

Fazit: The Chasm ist das fünfte Album der Industrial-Rocker aus Barcelona, die für ihre leidenschaftliche Live-Performance bekannt sind. Nach dem #1 Album „Dissensions“ war der Wille jetzt dementsprechend groß, das vorgelegte Level mindestens zu halten. Trotz der brachialen Kraft von TERROLOKAUST ist der Gesamtklang brillant und die Dynamik der Stücke wird perfekt in Szene gesetzt durch die abwechselnd ruhigen Passagen kombiniert mit explosiven Shouts. Das geht unter die Haut. Daneben sind alle acht Titel wahrhaftige Perlen des Industrial Rocks, eines wie das andere. Was auch wieder schade ist: Es sind nur acht!

Tracklist:

01. The Writhing Of The Weak
02. Everlasting Sleep
03. Mesmerized
04. Freedom Awaits
05. My Eminent Enemy
06. Hierarchy Of Rat
07. Controlled By Greed
08. Song For Sorrow

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VÖ: 28.06.2019
Genre: Industrial-Alternative Rock
Label: DWA

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