SUBWAY TO SALLY sind schon lange eine Institution! Bereits seit weit über 20 Jahren begeistern die Folk-Rocker die Massen in der Republik. Ein Erfolg reiht sich an den nächsten und mit jedem weiteren Song, mit jedem weiteren Album spielen sich die Männer in die Herzen der Fans und begeistern immer größere Massen. Zwei Hände reichen nicht mehr um die Alben zu zählen, aber die Potsdamer machen keine Pause. Ein Hit jagt den Nächsten und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Geschlagene fünf Jahre nach dem letzten Silberling Mitgift (2014) legen STS nun am 08.03.2019 mit dem 13. Studioalbum HEY! nach.
„Island“ (feat. Chris Harms (Lord Of The Lost)) eröffnet das Album. Tiefe Töne leiten in den Song und als Eric Fishs markante Stimme einsetzt, zieht es einem sofort ganz Tief in seinen Bann. Fast schon gescreamte Passagen von Chris Harms im Refrain wechseln sich ab mit rhythmischen Strophen. In einem Song schaffen Subway to Sally mehr Abwechslung als manch andere Band in einem gesamten Album. Lateinische Titel sind nichts Ungewöhnliches, wenn man in der Bandgeschichte zurückblickt. Somit überrascht es auch nicht mit „Imperator Rex Graecorum“ einen lateinischen Titel zu finden. Hätte ich während meiner Schulzeit besser aufgepasst, könnte ich die Zeilen bestimmt übersetzen, aber dafür gibt es zum Glück dieses Neuland, dass sogar solche altertümliche Sprache in verständliche Sätze formen kann. Ein sehr treibender Song, der vor allem auch durch einfache Passagen („Nananana“) mitreißen kann. Vom griechischen König geht es zur „Königin der Käfer“. Etwas düsterer, bedrohlicher und vor allem durch harte Gesangspassagen schafft der Song es, die Stimmung binnen Sekunden zu kippen. „You want it? Take it!“ So startet „Messias“. Eine starke Aussage, die von einem flüssigen Song aufgegriffen wird. Mit viel Kraft und Druck wird jedes einzelne Wort herausge- presst. Eigentlich ein klasse Song, nur an manchen Stellen wirkt die Abmischung etwas merkwürdig. Im ersten Moment dachte ich, meine Kopfhörer hätten einen Wackelkontakt. Aber tatsächlich finden sich immer wieder Passagen im Song, in denen sowohl Gesang als auch Instrumente etwas abgedämpft wirken. Wenn das so gewollt ist, kann ich leider nicht verstehen warum, weil es meiner Meinung nach den eigentlich guten Song kaputt macht. „Die Engel steigen auf“ kann zum Glück wieder mit astreiner Klangqualität überzeugen. Ein ruhiger, aber sehr bestimmenter Beginn, setzen den Kurs und das Tempo steigert sich linear zu seinem Höhepunkt im Refrain. Dieses Muster wiederholt sich immer wieder, was den Song einen sehr stimmungsvollen Rahmen bietet. Sehr feiner, weiblicher Gesang untermalt von sanften Streichern bietet „Anna´s Theme“. Rein Instrumental, entspannend aber dennoch dramatisch ansteigend bieten die knapp zwei Minuten einen gelungenen Kontrast zu den bisherigen Stücken. Hört man das folgende Stück „Am tiefen See“ (feat. Syrah (Qntal)) nahtlos im Übergang, gehen die Songs flüssig ineinander über. Die Melodie aus „Anna`s Theme“ zieht sich im Hintergrund durch den Track und auch den feinen, sehr hohen Gesang finden wir wieder. Im perfekten Kontrast zu Fishs tiefer Stimme klingt sie noch viel schöner. Die verschiedenen Gesangsstimmen bilden im gesamten Song eine hervorragende Symbiose. Wo wir eben von Kontrast geredet haben – jetzt kommt „Selbstbetrug“. Deutlich flotter, rockiger und vor allem Basslastiger reihen sich die Zeilen aneinander. Der fast gesprochene Refrain überrascht auf voller Linie. Man erkennt die Stimme von Dero Goi, der sonst eigentlich als Sänger der NDH-Band OOMPH! in Erscheinung tritt. Auch hier gelingt das Zusammenspiel von so verschiedenen Stimmen ziemlich gut. „Bis die Welt auseinanderbricht“ ist durch den rhythmischen Refrain ein wahrer Mitsing- und Tanzsong. Schnelle Tempowechsel, dominante Gitarrenriffs und viele rein instrumentale Passagen machen den Song zu meinem bisherigen Highlight des Lang- spielers. Auch in „Alles was das Herz will“ wird dieses Muster fortgesetzt. Man bleibt im schnellen Tempo und steigert sich sogar noch. Flott voran jagt ein Takt den Nächsten und fesselt einen bis zur letzten Sekunde. Gegen Ende wird noch einmal so richtig Gas gegeben. Was die beiden vorherigen Songs begonnen haben, wird jetzt mit „Aufgewacht“ aufgegriffen und fortgeführt. Angenehm schnell, aber dabei nicht hektisch gibt das Schlagzeug den flotten Takt vor. Wenn man „Aufgewacht“ ist, hat man auch „Ausgeträumt“, so der Titel des nächsten Songs. Rhythmuswechsel im harten Takt treiben noch weiter voran. Gegen Ende scheinen Subway to Sally alles zeigen zu wollen, was in ihnen steckt. Keine Verschnaufpausen mehr, sondern weiter, immer weiter, mit immer höherem Tempo! Das zeigt sich auch in „HEY!“ (feat. Subyway To Sally-Fanchor). Der letzte und auch namensgebende Track bildet den krönenden Abschluss. Ohne großartigen Text, sondern einfach nur eine schöne Melodie zum Mitsingen rundet das Album ab.
Fazit: Im letzten Drittel, mit den schnellen, rockigen Nummern haben mich Subway to Sally eindeutig überzeugen können. Eric Fish ist nun mal kein 08/15 Sänger, den man einfach so austauschen könnte. Mit seiner markanten Stimme gibt er den Songs Charakter und haucht ihnen Leben ein. Wenn man damit klarkommt, ist HEY! ein starkes Album. Meiner Meinung nach nicht das Beste, was die Band je produziert hat, aber wirklich gut.
Tracklist:
01. Island
02. Imperator Rex Graecorum
03. Königin der Käfer
04. Messias
05. Die Engel steigen auf
06. Anna’s Theme
07. Am tiefen Se
08. Selbstbetrug
09. Bis die Welt auseinanderbrich
10. Alles was das Herz will
11. Aufgewacht
12. Ausgeträumt
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VÖ: 08.03.2019
Genre: Folk Rock
Label: STS Entertainment (Universal Music)
Subway to Sally – HEY! Tour 2019
+ Support: MajorVoice
28.03.2019 Frankfurt. Batschkap
29.03.2019 Köln. Essigfabrik
30.03.2019 Hannover. Pavillon
04.04.2019 Nürnberg. Hirsch
05.04.2019 München. Backstage
06.04.2019 Erfurt. Stadtgarten
07.04.2019 Saarbrücken, Garage
11.04.2019 Berlin, Huxleys
12.04.2019 Hamburg, Markthalle
13.04.2019 Leipzig, Anker
Tickets für die Tour können bei allen bekannten VVK-Stellen sowie über eventim.de geordert werden.
Subway to Sally im Web: