Es ist ein sonniger Montagabend (11.06.2018) und wir sind auf dem Weg nach Hannover in die Swiss Life Hall, denn schließlich hat sich die US-amerikanische Alternative-Metal-Band Stone Sour angekündigt. Mit im Gepäck die Band Nothing More aus San Antonio, Texas. Vor der Halle hat sich nur eine kleine Schlange gebildet, was wohl an dem frühen Einlass von 18:30 Uhr liegt.
Pünktlich um 20 Uhr fällt der Startschuss für Nothing More, die ihre aktuelles Album „The Storys We Tell Ourselves“ mitgebracht haben. Sänger Johnny Hawkins hält das Energielevel während ihres 45-minütigen Auftritts konstant hoch. Hawkins flitzt mit nacktem Oberkörper und Füßen über die Bühne und überrascht mit einer unglaublichen Stimmvarianz. Bei “Go to War“ nutzt er die komplette Bühne aus und rennt von einer zu anderen Seite. Gleich danach kracht es mit „Do You Really Want It?“. Der Sänger ist einfach nicht kaputt zu kriegen. Bei „Jenny“ ein Lied, das er seiner Schwester widmet, wird es das erste Mal ein bisschen ruhiger. Im Zentrum des Bühnenbildes ist ein an Mad Max erinnernder Trommelhalter, welcher auch als Basshalter und sogar schwebende Bühne beim letzten Song „Dont Stop“ dient. Alles in allem liefern die Texaner von Nothing More guten harten Alternative Metal ab.
Die halbe Stunde Umbaupause wird von vielen dazu genutzt schnell noch ein Bierchen zu holen bevor es um 21:15 Uhr endlich mit gefüllter Halle und dem Gastgeber Stone Sour weitergeht. Viele der Songs, die Stone Sour an diesem Abend spielt, sind vom aktuellen Album „Hydrograd“, welches abweichend von seinen Vorgängern eher in Richtung Rock steuert. Es geht schon lustig los mit einem abenteuerlichen Intro von den Blues-Brothers „Gone Sovereign“. Eine Bandvorstellung fand gleich nach der ersten Viertelstunde statt. Die ganze Setlist, welche jeden Abend neu zusammengewürfelt wird, ist eine bunte Mischung aus neu und alt. Gleich beim ersten Song „Whiplash Pants“ sprühen Funkensäulen hoch die etwas an Wunderkerzen anmuten, aber einen tollen Effekt erzeugen. Es herrscht auf der Bühne eine bunte Party Stimmung durch die Konfettikanone, die mehrmals von Frontmann Corey Taylor abgefeuert wird. Das Publikum tanzt ausgelassen unter dem Regen der bunten Papierschnipsel. Die Band strotzt nur so vor Energie, was man vor allem auch an Drummer Roy Mayorga ( Ex Soul Fly) sieht. Es ist auch eine wahre Freude Bassist Johnny Chow beim Headbanging zu zu schauen. Die schönen Lichteffekte im Hintergrund und der Entertainer Cory Taylor runden das Ganze ab. Taylor heizt die Halle mit fantastisch gesungenen Songs ein, welche zum Mitgrölen einladen. Auch die Balladen kommen nicht zu kurz. „Bother“ performt der Frontann allein mit seiner Gitarre. Mit „Through Glass“ geht es allen ans Herz und lässt bei dem stimmgewaltigen Publikum Gänsehaut aufkommen. „Ist es nicht schön, dass wir alle wie eine Familie sind?“ so kuschelig, mutet der Sound von Stone Sour, benannt nach einem Drink aus Whisky und Orangensaft, zwischendurch an diesem Abend an. Von Taylor sowie auch Drummer Roy Mayorga ist man sonst Härteres gewohnt, wenn er mit seiner Band Slipknot unterwegs ist. Bei der Zugabe „Fabuless“ tanzen mehrere bunte aufblasbare Wackelmänner auf der Bühne. Alle geben noch einmal so richtig Gas und das Publikum ist kaum zu halten, so heftig wird getanzt. Cory sorgt zum Glück für regelmäßige Abkühlung des Publikums, indem er halbvolle Wasserflaschen in die Menge wirft. So großartig, wie es angefangen hat, geht es auch zu Ende. Das Konzert in Hannover ist nur eins von zwei Konzerten in Deutschland. Soweit stehen dann nur noch ein paar Festivals auf dem Plan. Leider schafften es nur knapp 2700 Menschen den Weg in die Swiss life Hall. Diese machten dafür umso mehr Krach und ließen die Halle beben.
Fazit des Abends: Krasser Scheiß! Stone Sour rockt genauso wie zu Gründungzeiten!
Konzertbericht geschrieben von: Miriam George
Stone Sour im Web:
Unsere Bilder vom Abend:
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