Seit mittlerweile sieben Jahren erzählen die deutschen Symphonic Metaller von Snow White Blood Märchen – so wahr es hier steht! In einem außergewöhnlichen Konzept verbindet die Gruppe um Frontfrau Ulli Perhonen die imposante Klangvielfalt des Symphonic Metal mit der Märchenwelt (Gebrüder Grimm, Hans Christian Andersens oder auch 1001 Nacht) aus längst vergangenen Zeiten. Mit jeder ihrer eindrucksvollen Kompositionen nehmen Snow White Blood ihre Zuhörer mit auf eine einzigartige Reise durch die Welt der Fabeln, Erzählungen und Geschichten. Vier Jahre nach der Veröffentlichung ihrer Debüt-EP ‘Once Upon A Fearytale’ (2016) wird es nun Zeit, ein neues Märchenkapitel aufzuschlagen. ‘Hope Springs Eternal’ so lautet der Titel ihres lang erwarteten Debütalbums, das insgesamt 8 Tracks umfasst und am 13. November im hochwertigen Digipak via 7us Media Group erscheint.
Die Symphonic Metaller verstehen ihr Handwerk ganz genau. Rein musikalisch betrachtet ist das Album ein einziger Rausch. Ein Rausch von wilden, orchestralen Klängen, die den Hörer von Beginn an sofort tief in ihren Bann ziehen. Eine nicht greifbare musikalische Tiefe zieht sich durch das Album und bei jedem Hören fällt ein weiteres Detail auf und eine weitere Ebene öffnet sich. Was hier alleine durch die musikalische Komposition und durch die Instrumentierung erzählt wird, könnte ganze Bücher füllen. Düstere, tiefe Töne vermitteln Anspannung und Bedrückung, aber harte, schnelle Riffs, die den glockenklaren Gesang von Sängerin Ulli Perhonen vorantreiben, sorgen letzten Endes immer dafür, dass doch ein hoffnungsvolles Gefühl verbleibt. Eben diesen glockenklaren Gesang muss man aber noch ein weiteres Mal erwähnen und hervorheben. Nicht ein Ton, der daneben geht, vollkommen egal ob es Ausschläge nach oben oder unten in der Tonlage gibt. Dann ist ihre Stimme auch so anpassungsfähig, dass es egal zu sein scheint, wer sie begleitet, die Harmonie immer gegeben ist. Im Opener „Shared Hearts“ beispielsweise wird sie von der Sängerin Lilly Seth unterstützt und das funktioniert mehr als hervorragend. Aber auch wenn der Gegenpart genau das darstellt und auf einmal eine männliche, hart und dominierend wirkende Zweitstimme wie in „You Belong To Me“ erklingt, schafft es Ulli Perhonen sich perfekt anzupassen und mit ihrer Klanggewalt genau den Raum einzufordern, der für ein optimales Klangerlebnis sorgt. Hört man genau auf den Text und kennt sich mit der Märchenhistorie der verschiedenen Kulturen aus, erkennt man schnell die ein oder andere besungene Geschichte. Wenn man sich ein bisschen hineindenkt und der Fantasie freien Lauf lässt, erkennt man unter anderem die Geschichte von Rapunzel oder dem Sterntaler. Märchen haben ja meistens ein wohlwollendes Ende, eine Moral und wollen eine Aufgabe mit auf den Weg geben. Im Fall von Snow White Blood und ihrem Debütalbum, das erste große Kapitel in ihrer eigenen Geschichte, sind das unfassbar viele Emotionen darin verarbeitet. Was am Schluss aber bleibt oder was dem Hörer mit auf den Weg gegeben wird, ist ein epochales Meisterwerk, das nach nur einmal hören nicht mehr aus dem Kopf weichen möchte und unfassbar viele Schleifen und Pointen spinnt. Vollkommen egal, von welcher Seite oder von welcher Ebene man ‘Hope Springs Eternal’ betrachtet, so sind die Empfindungen von positiven Attributen geprägt. Musikalisch wie schon erwähnt, absolut höchste Handwerks- kunst, die hier zelebriert wird, gesanglich eine wahre Meisterleistung und in Kombination mehr als einnehmend und berauschend. Eben dieses Zusammenspiel, die Komposition und auch die technische Leistung, die hier bei Mix und Mastering vollbracht wurde; lässt kaum Kritik zu. Um hier was zu meckern zu haben, muss man schon extrem tief schürfen. Auf allen Ebenen ist dieses Debüt mehr als gelungen.
Fazit: Oft beschwer ich mich, dass mir Alben zu kurz oder zu wenig durchdacht sind. Bei nur acht Songs auf der Tacksliste wollte ich auch schon zum Meckern ansetzen, aber hier gilt noch mehr als anderswo die Leitlinie „Qualität vor Quantität“. Diese (lediglich) acht Songs sind so einnehmend und von solch einer musikalischen Qualität, dass sie mehr als ausreichend sind und das perfekte Maß erfüllen, ohne dass das Album überladen oder aufdringlich wirkt. Wenn nur acht Songs die Wirkung einer kleinen Ewigkeit entfalten, dann sind sie absolut ausreichend und haben ihre absolute Daseinsberechtigung. Und diese haben auch Snow White Blood. Auch wenn sich das jahrelange Warten auf den ersten Langspieler mehr als gelohnt hat, so keimt doch die Hoffnung, dass man auf weitere Veröf- fentlichungen nicht so lange warten muss. Denn es gibt noch mehr als genug Geschichten, die es verdient hätten, auf dieser Art und Weise erzählt zu werden.
Tracklist:
01 Shared Hearts (feat. Lily Seth)
02 Longing For The Sea
03 Drop A Stitch
04 Never-Ending Waltz
05 You Belong To Me (feat. Danny Meyer & Stimmgewalt)
06 The Court Jester
07 Rising Of The Sun
08 Falling Stars (feat. Stimmgewalt)
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VÖ: 13.11.2020
Genre: Symphonic Metal
Label: 7us Media Group
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