Signal Aout 42 – Insurrection (CD-Kritik)

Signal Aout 42 und Out Of Line Music – das ist eine unendliche Geschichte. Der allererste Out Of Line-Release mit der Katalognummer OUT 001 war „Immortal Collection“ von eben jenen Signal Aout 42. Nun schließt sich der Kreis, und es ist uns eine Ehre, die Katalognummer 1000 wiederum an Signal Aout 42 zu vergeben – mit ihrem neuen Album „Insurrection“.

Sechs Jahre nach „Inspiration“ schlagen Signal Aout 42 mit „Insurrection“ zurück. Die belgische EBM-Legende bündelt ihre Stärken und zeigt sich auf dem neuen Album absolut unaufhaltsam. Treibende Beats zelebrieren den Kampf der Maschinen, der sich bei aller Stilsicherheit so vielfältig wie noch nie zeigt. Als Revolutionäre in der elektronischen Musik haben Signal Aout 42 New Beat und EBM zusammengeführt und damit Geschichte geschrieben, nun ist es Zeit, diese Geschichte zu zelebrieren. „Insurrection ist die Zusammenfassung von allem, was SA 42 bis heute getan haben“, fasst Jacky Meurisse zusammen. „Meine Musik entwickelt sich genauso wie ich. Das ist wie mit gutem Wein, ich werde mit der Zeit immer besser.“ Nun, in diesem Fall hat sich das lange Reifen gelohnt! (Quelle: Pressetext)

„Under Pressure“ als Opener könnte aufgrund des Titels eine kräftig stampfende Nummer sein, aber tatsächlich hüpft es im House-Beat locker dahin. Die düstere Stimmung des Tracks wurde mit leichter Hand komponiert. Großartig und zugleich schön minimalistisch ist „Technocra(z)y“. Das Wortspiel mit dem Wort „Technocra(z)y“ gibt dem Titel Pfeffer. „Welcome To Reality“ pulsiert hypnotisch und technoid um die Synapsen. In musikalisch logischer Konsequenz folgt darauf „Out Of Control“, was das Gefühl unter psychedelischen Einfluss zu stehen, beim Hören noch weiter in die Seele treibt. Das geht auch tanzmäßig böse ab. Bissig fies poltert der Bass bei „Le Bien – Le Mal“, die Stimmen wandern im Stereo-Effekt von rechts nach links und zurück. Diese Spielereien sind irgendwie retro, aber sie werden von SA42 sehr geschickt eingesetzt. Der laszive Basslauf von „No Apologises“ klingt passend zu der fast arrogant zu nennenden Art des Gesangs. Der namengebende Titel „Insurrection“ ist das Zentrum der aggressiven Düsternis, die nur noch aus Beat zu bestehen scheint. Der französische Text bildet den einzig melodischen Ankerpunkt für die Ohren. Das hinausgespiene „Insurrection“ klingt wirklich fies. Sprechgesänge zum pumpenden Viervierteltakt wechseln sich bei „Honor And Justice“ mit melodischen und ruhigeren Parts ab. Trotzdem klingt es nach rohem EBM. Passend zum Titel des folgenden Stücks poltert der Bass aggressiv durch die Boxen. „Can You hear My Rage?“ wird maßgeblich durch diesen Bass getragen. Der Text rückt dadurch in den Hintergrund. Prickelnde Arpeggien kitzeln „Dance Until the Sun Raise Again“ aus dem Lautsprecher. Bis zum Sonnenaufgang zu tanzen dürfte mit diesem Album keinerlei Probleme bereiten. „Black Snow“ lässt fast überraschend einen Anflug von poppiger Melodie hören und löst sich, von den schwer drückenden Beats, in eine etwas leichtere Gangart des Dark Electro. Auch der letzte Titel „The New World“ überrascht nach so viel Bass-Druck, dass der Track sich zu einer Ballade entpuppt.

Fazit: Das Album strahlt die Kühle einer futuristischen Maschinenhalle aus, dessen hypnotische Wirkung ist faszinierend und zugleich beklemmend. Das, was Signal Aout42 hier vorlegen, ist gewiss kein aufgewärmter Kaffee, sondern klingt enorm fortschrittlich. Der langsamere New Beat, die belgische Spezialität der elektronischen Musik, lebt und ist so cool wie eh und je, was SA42 erneut beweisen. Sechs Jahre liegen zwischen dem vorangegangenen Album „Inspiration“ und dem Neuen. Das Warten hat sich gelohnt: Rauf auf die Tanzfläche und ab geht der Bass!

Tracklist:

01. Under Pressure
02. Technocra(z)y
03. Welcome To Reality
04. Out Of Control
05. Le Bien – Le Mal
06. No Apologies
07. Insurrection
08. Honor And Justice
09. Can You hear My Rage?
10. Dance Until the Sun Raise Again
11. Black Snow
12. The New World

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VÖ: 07.06.2019
Genre: New Beat / EBM
Label: Out of Line Music

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