Saltatio Mortis – Für Immer Frei (CD-Kritik)

Saltatio MortisSaltatio Mortis melden sich klanggewaltig zurück. Ihr neues Album `Für Immer Frei` erscheint am 09.10. und sorgt schon vor der Veröffentlichung für reichlich Diskussionsstoff. Bereits der Vorgänger `Brot und Spiele` von 2018 heizte die Diskussionen an. Sind Saltatio Mortis noch eine Mittelalterband? Reicht ein bisschen Dudelsack, um diesem Genre gerecht zu werden? Sind sich Saltatio Mortis selbst noch treu geblieben? All diese Fragen stehen im Raum, aber der Erfolg gibt Ihnen recht, denn `Brot und Spiele` hielt sich hartnäckig auf Platz 1 der Albumcharts. Ganz unab- hängig von Stil und Genre kann man aber festhalten, dass Saltatio Mortis eine beein- druckende Entwicklung hingelegt haben. Die Texte immer politischer, immer ehrlicher und kritisch hinterfragend, aber nicht ohne dabei das nötige Augenzwinkern zu vergessen.

`Für Immer Frei` soll nun also in große Fußstapfen treten und wirft seit einiger Zeit seine Schatten voraus. Die ersten Auskopplungen knüpften an bekannte Konzepte von `Brot und Spiele` an und spalteten die Fans in zwei Lager. Entweder man liebt es, oder man kann nichts damit anfangen. Auch wenn thematisch der Callback ins Mittelalter und zur nordi- schen Mythologie immer wieder stattfindet, sind die musikalischen Eigenschaften nicht mehr so klar einzuordnen. Zwar besingt Alea in „Loki“ den mythologischen Gott des Feuers und des Schabernacks, aber bis auf das Intro ist hier nichts in der Vergangenheit verwurzelt. Die Gitarren sind brachial und treibend und der Song treibt pausenlos mit Kraft nach vorne. Auch die anderen Tracks setzten den Fokus viel mehr auf harte Gitarrenriffs und wummernde Bässe als auf Dudelsäcke oder Flöten. Auch der Gesang ist eine Spur härter geworden. Zwar bedient sich Alea immer noch dem bekannten Klargesang, aber man hört viel mehr Wut und Kraft in der Stimme. In einzelnen Songs bellt er die Lyrics regelrecht ins Mikro und lässt so den Emotionen freien Lauf. „Palmen aus Stahl“ kann man hier als Paradebeispiel zu Rate ziehen. Ein Song, der nicht nur musikalisch, sondern auch thematisch voller Wut steckt. Welchen Track man auf keinen Fall unerwähnt lassen sollte, ist „Mittelfinger Richtung Zukunft“. Hier haben sich Saltatio Mortis stimmge- waltige Unterstützung geholt. Mit Henning Wehland (H-Blockx) & Swiss und die Anderen haben sich zwei ganz verschiedene Musiker zu Saltatio Mortis gesellt, die unterschied- licher nicht sein könnten, aber dennoch absolut perfekt harmonieren. Swiss & die Anderen hat man erst zusammen mit Lord of the Lost in „Schwarz Tot Gold“ gehört und wieder zeigt sich, dass ein gewagtes Crossover absolut großartig funktionieren kann. Natürlich darf auch eine harmonische Ballade nicht fehlen und diese wird mit „Rose im Winter“ geliefert. Absolut gefühlvoll und zum Ende ein angenehmer Abschluss nach der ganzen Power, der man davor ausgeliefert war. Ein Funfact, den man am Rande noch erwähnen kann. Der Song „Löwenherz“ ist mit Sicherheit der, der am hymnischsten und mit dem größten Ohrwurmcharakter daherkommt. Möchte man auf jedes Löwenherz trinken, hätte man nach knapp vier Minuten 28 Schnäpse getrunken. Vielleicht bleibt der Song deswegen so gut im Ohr.

Fazit: Mittelalterrock würde ich das Genre, in dem sich Saltatio Mortis bewegen, nicht mehr bezeichnen. Deutschrock mit Dudelsack trifft es besser. Bewundernswert ist der Mut, mit dem sich Saltatio Mortis weiterentwickelt haben. Davon kann man halten, was man will, aber ich bin extrem großer Fan davon. Saltatio Mortis wirken noch moderner, härter und voller Elan. Vollkommen verdient haben sich die Musiker in den letzten Jahren zu Headlinern auf den großen Festivals gemausert und mit `Für Immer Frei` haben sie diesen Anspruch aufs Neue geltend gemacht. Ich persönlich finde die Entwicklung groß- artig und hoffe, dass es weiter in diese Richtung geht. Als besonderes Zuckerl gibt es als haptische Bonus CD die nächste Version von `Aus fremden Federn`, in den bekannte Bands Saltatio Mortis-Songs neu interpretieren. Dieses Mal dabei unter anderem: Dritte Wahl, ASP, Indecent Behaviour und Emil Bulls.

Tracklist:

01. Ein Traum von Freiheit
02. Bring mich zurück
03. Loki
04. Linien im Sand
05. Für immer jung
06. Palmen aus Stahl
07. Löwenherz
08. Mittelfinger Richtung Zukunft
09. Rose im Winter
10. Factus de materia
11. Seitdem du weg bist
12. Keiner von Millionen
13. Neustart für den Sommer
14. Geboren um frei zu sein

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VÖ: 09.10.2020
Genre: Mittelalter-Rock / Deutschrock
Label: We Love Music (Universal Music)

Saltatio Mortis – „Für Immer Frei“ Tour 2021
Special Guest: Antiheld

12.11.2021 München, TonHalle
13.11.2021 Wiesbaden, Schlachthof
18.11.2021 Berlin, Columbiahalle
19.11.2021 Leipzig, Haus Auensee
26.11.2021 Bochum, RuhrCongress
27.11.2021 Hamburg, Sporthalle
03.12.2021 Fürth, Stadthalle
04.12.2021 Ludwigsburg, MHP Arena
16.12.2121 Wien, SimmCity (AT)
17.12.2121 Linz, Posthof (AT)
18.12.2121 Zürich, Komplex 457 (CH)

Tickets können bei allen bekannten VVK-Stellen sowie unter http://www.eventim.de & http://www.extratix.de für die Konzerte in Deutschland, unter https://www.starticket.ch/ für das Konzert in Zürich und https://www.oeticket.com für Österreich gesichert werden.

Saltatio Mortis im Web:

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