Bild: Andraj Sonnenkalb
Nach der Letzten Instanz kommt nichts mehr, so hat das Sextett stets die Wahl seines Namens begründet. „Wir sind eine schwarze Rockband und spielen brachialromantischen Goth´n´Roll“ als Anspielung auf die Verwurzelung der Band in der Gothic Szene, für die schwarz bekanntlich weit mehr als nur Kleiderfarbe ist. Im Zuge ihrer 15jährigen Karriere hat die Band freilich eine kunterbunte Reihe musikalischer Stile zelebriert, um sich nicht zuletzt auch dem Rock im Wave-Gothic-Stil zu verschreiben. In den letzten Jahren hat die reiselustige Mannschaft ihren musikalischen Kurs gefunden. Zu Beginn ihrer Karriere war Letzte Instanz musikalisch keineswegs festgelegt. Zur Zeit ihres Debüts herrschte eine atemberaubende Stilvielfalt, die von Death Metal über Mittelalter, Tango, Rock bis zum Dreißiger-Jahre-Schlager reichte. Mit „Kalter Glanz“ (2001) wurde der Wildwuchs beschnitten, die Band konzentrierte sich auf Rock, Gothic und Hardcore. Für das introvertierte „Ins Licht“ stieg Holly Loose als neuer Sänger ein. Mit „Schuldig“ (2009), „Heilig“ (2010) und „Ewig“ (2011) verfeinerte die Band ihren melodisch-dynamischen Goth Rock. 2013 war für Letzte Instanz ein entscheidendes Jahr, in dem sie nicht nur ihr 15jähriges Jubiläum, sondern auch eine Zäsur beschlossen. So soll ihr kommendes Album „Im Auge des Sturms“ (2014) zurück zu alten Wurzeln, zurück zu erdigem, analogem Sound gehen.
Text: Holger Lieberenz Bearbeitung des Textes: Holly Loose
DMW: Der Untertitel eures Albums „Im Auge des Sturms“ lautet „Ein neues Kapitel beginnt“. Was darf man sich unter diesem neuen Kapitel vorstellen?
Holly: Nun ja, was passiert denn, wenn man aus dem Auge des Sturmes wieder heraustritt? Man ist wieder mitten im Sturm (des Lebens). Der Unterschied zu dem voran gegangenen Kapitel oder Lebensabschnitt liegt in der Erfahrung und Läuterung. Müde und schwach rettest du dich ins Auge des Sturms, machst dort eine Pause, verweilst, denkst nach und schöpfst Kraft und Mut. Wenn alle Lampen wieder grün sind, geht es weiter. Heraus aus dem Auge und hinein ins neue Kapitel.
DMW: Die Veröffentlichung eures letzten Albums liegt schon ein wenig zurück. Wann dürfen Fans denn mit neuem Hörmaterial rechnen?
Holly: Momentan sind wir noch am Sortieren. Aber das ist ja auch noch ein wenig Zeit. Wir machen keine Fließbandarbeit, auch wenn es vielleicht manchmal so scheint. Jetzt steht erstmal die Akustiktour Vordergrund.
DMW: Bald geht ihr auf große Akustik Kirchen Tournee. Was hat euch nach sieben Jahren dazu bewogen noch einmal eine Akustik Tour zu machen?
Holly: Der Spaß und die Erfahrung. Wir haben seit der letzten Unplugged-Tour doppelt so viele Song wie damals. Das heißt, die Hälfte unserer Songs gibt es noch nicht im Lagerfeuersortiment. Das muss sich ändern! 😀
DMW: Ihr seid nicht alleine auf der Tour. Ihr habt u.a. bekannt gegeben, dass ihr von Frau Schmitt (Subway To Sally), Ally Storch (Ally the Fiddle) und Lisa Morgenstern unterstützt werdet. Gibt es noch weitere Gäste auf der Tour?
Holly: Frau Schmit wird ihren Kollegen Sebastian Meyer mitbringen, der dem geneigten Hörer noch als Drummer von Pothead oder Knorkator bekannt sein dürfte. Mehr ist erstmal nicht geplant.
DMW: Es soll „Brachial leise“ werden. Können diese beiden Komponenten wirklich miteinander harmonieren?
Holly: Das können sie auf jeden Fall, denn den meisten unserer Songs wohnt eine Kraft inne, die nichts mit Lautstärke zu tun hat und das werden wir versuchen heraus zu kitzeln.
DMW: Wann wird es denn wieder nur „Brachial“?
Holly: Bevor wir auf Kirchentournee gehen werden wir noch ein paar ausgesuchte Festivals im Sommer berocken, den Rest des Sommers werden neben den Proben für die Akustiktour nutzen, um am neuen Album zu arbeiten. Im Herbst kommen die Kirchen dran und Im Winter tauchen wir dann mit Subway to Sally in die eisheiligen Nächte.
DMW: Vor der großen Tour seid ihr noch auf einigen Festivals unterwegs. Auf welches freut ihr euch am meisten?
Holly: Ich persönlich freue mich auf’s Rockharz und auf’s Blackfield!
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