Die Berliner Band ΣNΣMY I verbindet in einem breiten Spektrum vielschichtiger Songs eine progressive Mischung verschiedener Metal-Genres mit Elementen aus dem Industrial Bereich. Das Resultat ist eine exergetisch-brisante Mischung melancholisch anklingender Songs, deren Stilrichtung sich am treffendsten als “Depressive-Industrial-Metal“ beschreiben ließe. Songwriter und Sänger Rob variiert dabei in seinem Gesangsrepertoire von sanft-ruhig über leidvoll-düster bis hin zu aggresiv death-metalischen Growling und lässt den Zuhörer unvermittelt wissen, dass hier keine seichte Cocktailparty gefeiert wird.Unweigerlich erzeugt seine Stimme, in Verbindung mit den teils misantrop- anhedonistisch anmutenden, von emotionaler Zerrissenheit zeugenden Lyrics, Ganzkörper-Gänsehaut und hinterlässt beim Zuhörer ein intensives Gefühl bittersüßer Melancholie.
DMW: Enemy I vereint viele musikalische Elemente. Von Shouten bis hin zu elektronischen Beats ist alles vertreten. Welche musikalischen Vorbilder haben euch inspiriert?
ENEMY I: Ach da gibt es wirklich so einige, die alle auch sehr Unterschiedlich sind. Für die elektronischen, Industrial Elemente sind Bands wie Pain, Rammstein aber auch And One mit Sicherheit ein erheblicher Einfluss. Aber oftmals sind es auch Bands aus dem Dark oder Gothik Metal bereich, die einem die ein oder andere Inspiration geben. Im Endeffekt entsteht unsere Musik aber aus einem riesigen Topf, voll mit allen Bands die man mal gehört hat und gut findet, vermengt mit eigenen Ideen und Gefühlen, kräftig umgerührt und etwas Zauber-salz. 😉
DMW: Wieso habt ihr euch für den Bandnamen eine solche Schrift überlegt (Logo: ΣNΣMY I)
ENEMY I (Rob): Ich fand den Großbuchstaben E noch nie besonders schön, da gibt es weit aus ästhetischer geformte Buchstaben. Des weiteren würde die herkömmliche Schreibweise auf den ersten Blick zu sehr der von EMINEM ähneln. Also fing ich an zu grübeln und bin dann nach einer Weile auf das griechische Σ gekommen, was ja eigentlich ein S ist. Das wir inzwischen zwei Griechen in der Band haben ist dabei eher ein Zufall, und da auch sie bisher nicht auf die Idee gekommen sind das es ein S sein könnte, hat es also auch diesen Test bestanden.
DMW: Haben einige von euch vor der Bandgründung von ENEMY I schon in anderen Gruppen gespielt?
ENEMY I: Einige ja, unser Bassist Zeus war z.B. vorher sehr lange bei der Progressive Metal Band Tangent Plane, Gitarrist Marco war bei einer Black Metal Band namens Amok Vedar und Rob war früher mal Bassist bei der Heavy Metal Band Gorgons Eyes, hat dann in vielen verschiedenen Bands als Live Musiker ausgeholfen, wie z.B. Tunes Of Dawn, Scream Silence oder Staubkind…
DMW: Eure Debüt- EP ist bereits erschienen (anywhere but here). Die Songtitel wie „red-head bitch“ oder „pimp my drug“ klingen ziemlich brutal. Welche Intentionen stecken hinter solch radikalen Titeln?
ENEMY I (Rob): Wie der Name der Band schon im Vorfeld vermuten lässt, geht es in unseren Texten nicht im Schongang durch die Welt, sondern die Dinge werden so gesagt wie sie gesehen werden. Wobei es sich bei näherem reinhören in den Text von “red-head bitch” gar nicht um einen ausschließlich negativen, radikalen Song handelt, sondern geht es dabei eher um die Zerrissenheit zwischen Begierde und Vernunft. Und es sind ja auch nicht alle Songtitel so radikal. Es kommt wohl immer darauf an was man mit dem Lied aussagen möchte.
DMW: Arbeitet ihr derzeit an einem Album?
ENEMY I: Ehrlich gesagt bereiten wir uns momentan mehr auf die kommenden Konzerte vor, da zumindest die kompositorischen Arbeiten an unserem EP-Nachfolger schon abgeschlossen sind.
DMW: (falls vorherige Frage bejaht wurde) Welche Erwartungen stellt ihr an eurem ersten Album?
ENEMY I: Nun ja, diese Erwartungen sind ziemlich klar, da wir das Album schon zu 80% Vorproduziert haben und somit schon eine sehr genaue Vorstellung davon haben, wie es am Ende sein wird. Es wird sich also nicht mehr viel daran ändern, bis auf ein paar Sounds, Gitarrensolis und Verbesserung. Dennoch ist es noch viel arbeit die da auf uns zukommt…
DMW: Ihr seid auch bald Live auf der Bühne zu hören. Habt ihr schon Bühnenerfahrung sammeln können oder ist es für euch Neuland?
ENEMY I: Da die Meisten von und schon des öfteren auf der Bühne standen ist es nichts neues für uns und auch mit ENEMY I hatten wir inzwischen schon ein paar Konzerte. Dennoch sind wir vor jedem Konzert immer noch etwas nervös und freuen uns wie kleine Kinder an Weihnachten.
DMW: Was habt ihr euch für 2015 musikalisch vorgenommen?
ENEMY I: Da stehen so einige Konzerte an bei uns und es werden so nach und nach auch immer mehr in unserem Kalender. Wir haben uns aber auch fest vorgenommen dieses Jahr noch das Album fertig zu bringen und wollen versuchen es auch zum Ende des Jahres noch zu veröffentlichen. Auch an einem neuen Musikvideo zu “red-head bitch” arbeiten wir noch, was wohl noch vor dem Sommer erscheinen wird.