Fiddler‘s Green – Seven Holy Nights (CD-Kritik)

Fiddler‘s GreenFiddler‘s Green haben ein neues Album in der Pipeline! Veröffentlicht wird dieses am 02.12.2022 als CD, LP und digital via Deaf Shepherd / Indigo. Der letzte Langspieler mit neuen Songs der Erlanger liegt mit Veröffentlichung von “Heyday“ (2019) bereits drei Jahre zurück. Anschließend wurde 2020 mit “3 Cheers for 30 Years“ ein wundervolles Coveralbum mit Neuinterpretationen von Irish Traditionals veröffentlicht und jetzt im Dezember 2022 folgt der nächste Langspieler. Ein wahnsin- niger Output, der hier gestemmt wird. Die Meinungen gingen auseinander, als man erfuhr, dass “Seven Holy Nights“ wieder ein Coveralbum wird. Dieses Mal geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, klassischen Weihnachtssongs an den Kragen. Spätestens nach dem ersten Anhören aber ist vollkommen klar, dass dies das Weihnachtsalbum ist, auf das man, auch wenn man es bis zu diesem Moment noch nicht wusste, schon immer gewartet hat!

Im Pressetext zum Album heißt es: “Der Duft der im Ofen brutzelnden Weihnachtsgans zieht verlockend und schwer durch das Haus. Draußen tanzen die Schneeflocken und verwandeln die Natur in ein Winterwunderland. Der Inhalt des Plätzchentellers ist schon längst im eigenen Magen gelandet und verursacht eine bleierne Sättigung… Das Beste, was man in dieser Situation machen kann, ist entweder der Gang ins nächste Irish Pub, um mit viel Stout und Whiskey Bauch und Hirn in Einklang zu bringen – oder aber das neue Fiddler’s Green Album einzulegen und sich auf die akustische Reise ins wohlig-rauhe weihnachtliche Irland zu be- geben.“

Wenn man sich für das neue Fiddler’s Green-Album entscheidet, bekommt man 12 klassische englischsprachige Weihnachtshits neuinterpretiert und das in feinster Irish Speedfolk-Manier und mit ordentlich Tempo, sodass man hervorragend gegen die Weihnachtspfunde antanzen kann. Entwarnung gibt es für alle, die „Last Christmas“ von Wham! nie wieder hören wollen – dieser Song befindet sich nicht auf “Seven Holy Nights“. (Zum Glück!) Dafür wird man aber unter anderem mit „Merry Christmas Everybody“, „I saw three Ships”, „Twelve Days of Christmas”, „White Christmas”, „Jingle Bells” und „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer” verwöhnt. Trotz des einheitlich gewählten Themas ist das Album durchaus vielseitig.

Ob jetzt klassisch weihnachtlich mit Schellen, Tamburin und Glocken wie im Opener „Merry Christmas Everyone“, in einer fetzigen Rockversion mit Schwerpunkt auf schnelle Gitarren und dominanter Geige in „White Christmas“ oder unerwarteten Reggae Sound in „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“. Bei Letzterem hat man das Bedürfnis, sich mit Cocktail in einer Kokosnuss in den warmen Sand der Strände auf Hawaii zu legen und mit Blumenkette um den Hals Hula Tänzern mit Baströcken beim Tanzen um den Weihnachtsbaum zuzusehen. Da kann man das hier vorherrschende nasskalte grau für knapp 3 Minuten gerne mal vergessen.

Natürlich haben es sich die Fiddler’s nicht nehmen lassen, auch ihre eigene Weihnachtshymne zu schreiben. Und so wird das Album mit dem Titelsong „7 Holy Nights“, der aus eigener Feder stammt, abgerundet. Berichtet wird von turbulenten Weihnachtstagen, an die man sich aber kaum erinnern kann, dafür aber an die dazugehörigen Nächte umso mehr! „We all went nuts, there was no end in sight, and I remember not a day, but almost seven nights!” Dieser Song hat absolute Klassikerqualität und wird wohl bei so manchen Weihnachtsfeiern den Takt angeben.

Fazit: Wer nach Hören dieser Songs nicht jetzt schon in Weihnachtsstimmung ist, hat etwas falsch gemacht. Vollkommen egal ob es diese Weihnachten 10 Grad und Sonnenschein, nasskalte 2 Grad und grauen Schneematsch oder mal wieder eine weiße Weihnacht geben wird, mit “Seven Holy Nights“ ist die Stimmung auf jeden Fall gesichert und ebenfalls ist sichergestellt, dass es nicht zu besinnlich wird, dass man nach Raclette, Gans und Plätzchen den restlichen Abend Fresskomatös auf der Couch verbringt. “Seven Holy Nights“ ist mit absoluter Sicherheit das Weihnachtsalbum, dass wir alle brauchen und ein Muss für all diejenigen, “die Ihren Heiligen Abend lieber im Pub als mit Tante Erna oder Onkel Willi unterm ewig gestrigen Weihnachts- baum verbringen wollen.“

Tracklist:

01. Merry Christmas Everyone
02. Merry Christmas Everybody
03. Mull Of Kintyre
04. I Saw Three Ships
05. Twelve Days Of Christmas
06. God Rest Ye Merry, Gentlemen
07. Lord Of The Dance
08. White Christmas
09. Danny Boy
10. Stop The Cavalry
11. Jingle Bells
12. Rudolph, The Red-Nosed Reindeer
13. Seven Holy Nights

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Release: 02.12.2022
Genre: Irish Speedfolk
Label: Deaf Shepherd / Indigo

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