Eizbrand – Feuertaufe (CD-Kritik)

Seit mehreren Jahren wartet man auf ein Album von EIZBRAND. Zwei Demo-EP’s („Herz aus Eiz“ im Jahr 2014 und die vergriffene Scheibe „Mut zur Lücke“ 2015) hat die Band aufgenommen und bastelt seitdem am ersten Langspieler. Dabei rausgekommen ist „FEUERTAUFE“. Das Debütalbum der Band beschreibt klang- und wort- gewaltig einen Weg voller Höhen und Tiefen, eben wie ihn die Band in den zurückliegenden Jahren erlebt hat. Eine mehrjährige Reise hat endlich zum gewünschten Ziel geführt. (Quelle: Pressetext)

Der Langspieler wartet mit 16 Songs auf, die durchgehend zeigen, wie viel Hoffnung man in EIZBRAND setzten kann. Schon das Intro zieht einen direkt an und macht Lust zum Mitsingen. Ohne viel Schnörkel, oder Schnickschnack geht es simpel los und der fließende Übergang in den ersten Song „Geh deinen Weg“. Der hat es dann auch ordentlich in sich und treibt immer weiter nach vorne. Von aufmunternden, mutmachenden Texten, über politisch aufrüttelnde Zeilen, bis hin zu Strophen die einen schmunzeln lassen, ist alles dabei. Das abgedeckte Spektrum ist breit, an jeder Ecke wird ein bisschen gekratzt und der Finger in die Wunde gedrückt. Das wirkt oftmals ein bisschen durcheinander, wenn man die Songs aber als Einzelwerke und nicht als Gesamtkonzept betrachtet, dann ist das auch gar kein Problem. Denn die Songs für sich können ihre Wirkung voll entfalten und auf musikalischer Ebene voll überzeugen. Wie bei jeder Rookies & Kings Veröffentlichung kann man auch hier beste Qualität hören. Die Abmischung ist sauber, die Instrumente klingen klar, vor allem die Gitarre kommt schön raus und klingt nicht nach Brei. Das Schlagzeug nicht so dominant, wie es sein könnte, kommt mit viel Wucht, ohne blechern oder scheppernd zu klingen. Hier hätte ich mir an mancher Stelle etwas mehr Kraft gewünscht. Generell, auch wenn die Abmischung qualitativ super ist, kommt es mir vor, als wäre hier die Handbremse angezogen gewesen. Etwas mehr musikalische Tiefe, mehr Emotion hätte dem Album sicher gut getan. An manchen Stellen klingt es so, als würden die Songs nach Schema F runtergespielt werden, ohne aber wirklich das benötigte Herzblut in den Song zu stecken. Das mag viele Gründe haben und sicherlich einen Song nicht schlecht machen, aber das Tüpfelchen auf dem i fehlt so eben. Das ist jetzt für ein Debütalbum sicherlich Meckern auf sehr hohem Niveau, sollte aber gesagt werden, denn erst wenn man jeden Song spüren kann und die Liebe hören kann, dann schafft es ein Album, sich Tief in die Herzen der Fans zu spielen. Der Grundstein hierfür ist aber auf jeden Fall gelegt. Das Fundament mehr als solide ebnet den Weg für weitere Veröffentlichungen, die ich jetzt schon sehnsüchtig erwarte. Was besonders schön ist, ist dass es auch die erste Veröffentlichung „Wir tanzen nicht, wir pogen!“ ihren Platz auf dem Album gefunden hat. Neben den schnellen, rockigen Songs gehen die wenigen ruhigen Töne fast unter, aber auch hier gibt es Nachholbedarf. Der kehlige, leicht herb klingende Gesang ist nicht wirklich für Balladen gemacht. Besonders hört man das zum Beispiel in „Spiel mit der Angst“. Hier wirkt der Gesang neben dem Takt und die Töne eintönig und rudimentär. Zum Glück schaffen sie es im Refrain, das Segel nochmal rumzureißen und den Song zu einem versöhnlichen Ende zu bringen.

Fazit: Wenn man das Ganze nun zusammenfasst, hat man also ein Debütalbum, was wirklich, wirklich Spaß macht zu hören, was in vielen Punkten überzeugen kann, aber auch einige Schwächen aufweist. Aber Fehler sind dazu da, aus ihnen zu lernen und wenn das Debütalbum schon weitestgehend überzeugen kann, dann kann alles, was jetzt noch nachkommt bestimmt auf voller Linie überzeugen. EIZBRAND sind ein ganz heißes Eisen in der Rookies & Kings Familie, denen eine großartige Zukunft bevorsteht, wenn sie ihr Talent und ihre Chancen nutzten.

Tracklist:

01. Intro
02. Geh deinen Weg
03. Veränder ihr Gesicht
04. Gegen Dich
05. Hohes Ross
06. Gott ist schwarz
07. Wann kommt die Zeit
08. Du & Ich
09. Herz aus Eiz
10. Spiel mit der Angst
11. Schrei lauter
12. Wir tanzen nicht, wir pogen!
13. Hast du Heute schon?
14. So erheben wir das Glas
15. Das Ende vom Lied
16. Konfetti

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Release: 04.10.2019
Genre: Deutschrock
Label: Rookies & Kings

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