Die „Eisheilige Nacht“ am 29.12.2017 im Bremer Pier 2 stand ganz im Zeichen von Party-Stimmung. Bereits zum neunten Mal finden die Eisheiligen Nächte nun schon statt und ziehen wie jedes Jahr um diese Zeit viele Fans nach Bremen. In diesem Jahr luden die Gastgeber Subway To Sally zu ihrem alljährlichen Indoor Festival ihre Musikerkollegen von Mono Inc., Feuerschwanz und Mr. Hurley & die Pulveraffen ein. Passend zum Abend fängt es um 18 Uhr kräftig an zu schneien. Vor dem Pier 2 hat sich eine Ellen lange Schlange gebildet, die nur langsam voran zum Einlass kommt. Bevor es jedoch losgeht, lässt es sich Eric Fish (Sänger von Subway to Sally) nicht nehmen das Publikum auf den Konzertabend ein zu schwören.
Den Anfang machen dieses Jahr Mr. Hurley & die Pulveraffen aus dem karibischen Osnabrück. Tanzbare Folk-Kompositionen mit wortwitzigen, selbstironischen Texten sind das Markenzeichen der Piratenband. Ihr selbst erfundener Grog‘n Roll kommt gut an und das Publikum grölt alles textsicher mit. Es dauerte nicht lange und das Publikum war in bester Stimmung. Neben einigen neuen Songs wie „Blau wie das Meer“, „Tortuga“, „Achtung, Fertig, Prost“, die aus ihrem aktuellen Album „TORTUGA“ stammen, geben die Piraten auch alt bewährte Stücke wie „Plankentanz“ und „Achja“ zum Besten. Und immer wieder schallt es … „Ach Jaaaa?“ und als Antwort ertönt „Komma her“. Bei dieser Show fehlte es an nichts, es wurde gefeiert und fleißig mitge- sungen. Mr. Hurley & die Pulveraffen machen einfach nur Spaß! Es folgte eine Umbauphase in der sich dann viele erstmal ein Auto- gramm von Mr. Hurley & die Pulveraffen holten.
Nach der Umbauphase stürmen die Krieger des Mets „FEUERSCHWANZ“ die Bühne. Die Band aus Erlangen hat es wirklich weit gebracht in ihrer Bandgeschichte. Hier stimmt alles vom Bühnenbild bis zu tollem Licht und Nebeleffekten. Der Sound ist klar und Hauptmann Feuerschwanz und Prinz Hodenherz begeistern die Fans mit ironischen Texten verfeinert mit mittelalterlichen Instrumenten wie Dudelsack und Co. Mit „Sex ist Muss“ starten sie ihr Set. Bei „Ketzerei“ hängt die Mieze gefesselt an zwei Stangen in der Büh- nenmitte. Ein schönes Showelement. Natürlich wurde auch noch einmal so richtig Felix Taugenix vom Publikum gefeiert, der bereits Mitte Dezember die Nachricht vermeldete, dass er schweren Herzens sein Degen in die Ecke stellt und seinen Taugenix-Hut an den Nagel hängt. Da durfte zu Ehren des Bassisten auch der Song „Taugenix“ nicht fehlen. Die Setlist war vorallem mit Songs aus dem aktuellen Album gespickt. Die Stimmung ist großartig und FEUERSCHWANZ halten noch eine besondere Überraschung bereit. Es gibt einen brandneuen Song „Hörner Hoch“ auf die Ohren. Und wie es meistens so ist, wenn es grad am schönsten ist, ist die Show nach einer Stunde leider auch schon wieder vorbei und die Bühne wird ein zweites Mal umgestaltet.
Nun sind MONO INC. aus dem schönen Hambug an der Reihe. Gleich zu Beginn bohrt sich „Arabia“ in die Ohren des Publikums. Die Düsterrocker um Sänger Martin Engler ist sichtlich in Bestform. Neben Songs wie „The Banks of Eden“ und „Symphony of Pain“ geben die Hamburger zur Freude vieler Anwesenden auch das Stück „Gothic Queen“, bei dem nicht nur die wunderbare Stimme von Drummerin Katha Mia zu hören ist, sondern den viele auch schmerzlich auf ihrem letzten Output „Symphonies Of Pain – Hits And Rarities“ vermisst hatten, zum Besten. MONO INC. kamen jedoch nicht allein, sondern haben mit „MajorVoice“ einen ganz besonderen Gast dabei. Der gestandene und nach Neuem such- ende Opernsänger Ronald Zeidler alias Major Voice verzaubert das Publikum mit seiner unglaublichen Stimme zu „Potter’s Field“ und „Wonderful Life“. Das Letztere findet man auch auf seinem Debütalbum „A New Chapter“, welches am 24.11.2017 via NoCut erschien, wieder. Klasse Auftritt! Danach geht es mit MONO INC. und „The Passenger“ sowie einem kleinen Battle zwischen Katha Mia und Martin Engler an den Drums weiter. Was für eine tolle Einlage! Mit dem Hit „Children of The Dark“ versetzten MONO INC. die fast ausverkaufte Halle in einen singenden Hexenkessel. Das Set beschließen die Vier nach einer großartigen Stunde mit „Voices of Doom“. Das Bremer Publikum ist so stimmgewaltig, dass Martin & Co. am Ende der Show total be- geistert ist.
Jetzt ist es endlich soweit: Der Höhepunkt des Abends steht bevor. Die Mittelalterrocker SUBWAY TO SALLY betreten die Bühne und legen gleich mit den Songs „Sarabande de Noir“ und „Schneekönigin“ los. Leider gibt es in diesem Jahr keine Feuershow und auch sonst wurde auf sämtliche Spezialeffekte verzichtet. Doch die Potsdamer bestechen durch guten Sound und Best of Songs wie „Kleid aus Rosen“ bei dem Sänger Eric Fish von seinen meist weiblichen Fans rote Rosen überreicht bekommt. Bei dem Song „Eisblumen“ erleuchtet die ganze Halle in einem Lichter- meer von Handys und Feuerzeugen. Es folgen u. a. Stücke wie „Grausame Schwester“, „Arme Ellen Schmitt“ und „Besser du rennst“. Als jedoch „Sieben“ dreht die komplette Band durch. Das Publikum lässt sich schnell von dieser Energie mitreißen und tanzt wie ver- rückt. Die gute Stimmung mach natürlich auch nicht vor den oberen Rängen halt. Nach der erste Zugabe „Veitstanz“ wird zu guter Letzt mit „Julia und die Räuber“ das Ende von dieser grandiosen Eisheiligen Nacht eingeläutet. Die ausgelassene Party findet schluss- endlich um kurz vor 24 Uhr ein Ende. Viele nutzen jetzt noch einmal die Gelegenheit, um sich mit neuem Merch einzudecken und ein paar Erinnerungsfotos zu machen. Als sich das Pier 2 langsam leert, hat jeder noch einen letzten Liedfetzen im Ohr … Blut … Blut … Räuber saufen Blut … Raub und Mord und Überfall sind gut … !
Das Programm für die nächsten Eisheiligen Nächte steht bereits fest. Wir sehen uns im Dezember 2018 mit Paddy and the Rats, Russskaja, Versengold und natürlich Subway to Sally wieder.
Hier unsere Bilder vom Abend:
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