Eisfabrik – Kryothermalmusik aus der Eisfabrik (CD-Kritik)

EisfabrikDer antarktische Express – EISFABRIK – nimmt wieder volle Fahrt auf! Passend zu den düsteren, kalten Tagen im Winter kehren die drei Eisfabrikanten Dr. Schnee, Der Frost und Celsius erneut von ihrem Eisplaneten auf die Erde zurück, um die Szene mit einer Mischung aus modernem Elektro mit clubtauglichem Synthie- und Future Pop, elektronisch unterkühlte Visualisierun- gen so richtig gefrieren zu lassen. Zwei Jahre nach dem letzten Album »Null Kelvin« (2017) legen EISFABRIK im Herbst 2019 die 9-Track-EP »Rotationsausfall in der Eisfabrik« via Repo Records vor. Am 24.01.2020 folgt nun endlich der neue Longplayer »Kryothermal- musik aus der Eisfabrik«.

Der unterkühlte Opener des 5. EISFABRIK-Albums „Deeper And Deeper“ entführt kurz, knackig und ungewöhnlich düster in die kalte Welt von Eisfabrik. In gewohnt eingängigen Futurepop mit dem stets vorhandenen Understatement als Markenzeichen erklingt „No Matter“ mit pumpenden Beats. Die Akustikgitarre bringt etwas warme Atmosphäre in den Song „We Don’t Care“, der ziemlich poppig geworden ist. Knallige elektronische Beats dagegen definieren „Grim Reaper“ nach einem längeren, verspieltem Intro. Das dürfte für volle Tanzflächen sorgen. Den Ruf des einsamen Wolfes „Lonely Like A Wolf“ identifiziere ich sofort als klassischen Vertreter eines Eisfabriksongs: Kühl, melodisch und irgendwie eisig entrückt. Noch eleganter und fabrikmäßiger gelingt dies bei „Too Late“, der die schwebende Eleganz eines Schneeflockentanzes verbreitet. Der fette Synthieteppich in „Greetings From Far Away“ wird abgelöst durch knackig trockene Beats — wieder etwas Stimmiges für die Tanzfläche. Ein weiterer Clubkracher folgt mit „Journey Of Oblivion“. Die über fünf Minuten lange Extended Version von „And Nothing Turns“, die im Nov 2019 als EP „Rotationsausfall In Der Eisfabrik“ erschien und als Videoclip vorliegt, entführt in epische Sphären der Melancholie. „Back Home“ reißt einen sofort wieder aus der verträumten Stimmung des vorigen Titels und holt einen auf den Boden der Tatsachen oder vielmehr des Tanzes zurück. Übertroffen wird dies noch durch die wesentlich härtere Gangart von „Opposites Collide“, das allein schon beim Hören Atemlosigkeit erzeugt. Der letzte Titel des Albums „White Sheet (Kryothermalversion)“ war auch bereits auf der EP „Rotationsausfall In Der Eisfabrik“ zu hören und schließt mit balladesken Tönen das Album.

Fazit: Auch die neue Platte der drei Eisfabrikanten erfreut das heiße Herz mit vornehmer Kühle. Das Konzept des eleganten Understatements wird streng durchgehalten und man darf sich auf ein paar mystische Klangelemente und eingängige Melodien freuen. Das Album kann als akkurat und sauber produziert bezeichnet werden und erfüllt mit Leich- tigkeit die daran gesetzten Erwartungen.

Tracklist:

01 Deeper And Deeper
02 No Matter
03 We Don’t Care
04 Grim Reaper
05 Lonely Like A Wolf
06 Too Late
07 Greetings From Far Away
08 Journey Of Oblivion
09 And Nothing Turns (Extended)
10 Back Home
11 Opposites Collide
12 White Sheet (Kryothermalversion)

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Release: 24.01.2020
Genre: Electronic / Futurepop
Label: Repo Records

EISFABRIK – Kryothermalfeste Tour 2020
+ Support: Intent:Outtake & Beyond Obsession

10.01.2020 Cult, Nürnberg
11.01.2020 Alte Spinnerei, Glauchau
24.01.2020 Frannz, Berlin (Ausverkauft)
25.01.2020 Moritzbastei, Leipzig (Ausverkauft)
07.02.2020 LCA, Wuppertal
08.02.2020 Backstage Halle, München
13.03.2020 Das Bett, Frankfurt

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