Crematory · Unbroken (CD-Kritik)

CREMATORYCREMATORY kehren zurück und präsentieren eine düstere Hommage an Vergänglichkeit, Liebe und Schmerz: Mit ihrem kommenden Album »Unbroken«, welches am 06.03. über Napalm Records erscheint, wagen die deutschen Vorreiter des europäischen Gothic Metal den Drahtseilakt im düsteren Nichts.

15 Songs präsentieren die Metaller auf dem neusten Langspieler und zeigen, dass man im Alter immer noch besser werden kann. Jeder Song schafft es, nach vorne zu treiben und seine ganz eigene Stimmung zu verbreiten. Auch wenn das oft verwendete Genre für CREMATORY Gothic-Metal ist, würde ich bei »Unbroken« das Gothic eindeutig in Klammern setzen. Klar hört man den einen oder anderen Einfluss aus der schwarzen Szene, was dafür sorgt, dass die meisten Songs perfekt tanzbar daherkommen, aber im Großen und Ganzen sind diese Einflüsse sehr hintergründlich gehalten und auch experimentelle Ausschweifungen sind auf ein Minimum reduziert. „Abduction“ wäre hier ein schönes Beispiel, dass ein bisschen aus der Masse ausbricht und verschiedenste Einflüsse vorweisen kann. Die verwendete Melodie und der Mut zum Experimentieren gefällt mir hier sehr gut, allerdings finde ich den Gesang nicht ideal abgestimmt. Die übrigen Songs besinnen sich zum Großteil auf sehr simple Stilmittel. Bedeutet durchdringende Gitarren, ein durchschlagender Bass und harte Drums, die einen einfachen, aber mitreißenden Rhythmus vorgeben. Das Keyboard verschwindet manchmal etwas im Hintergrund, aber schafft es, an den entscheidenden Stellen soweit durchzubrechen, um die passenden Akzente zu setzen. »Unbroken« ist sehr simpel und einfach gehalten, was es aber umso besser erscheinen lässt. Manchmal ist weniger einfach mehr und der Großteil der hier präsentierten Songs können vollkommen Überzeugen. Manchmal braucht es keinen Schnickschnack oder Tausende Effekte, manchmal reichen schon gut abgemischte, durchdringende Instrumente um einen Song besonders zu machen. Hat man dann gleich mehrere solcher Songs auf einem Album zusammengefasst, dann kann kaum noch etwas schief gehen mit der Veröffentlichung. Vollkommen egal, ob harte Töne angeschlagen werden, oder in einer der wenigen ruhigen Momente gefühlvolle Klänge dominieren, die Abmischung ist zu jedem Zeitpunkt hervorragend gelungen und auch wenn 15 Songs eine lange Spielzeit sind, kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf, den jeder Song schafft es, für sich zu stehen und sich deutlich abzuheben. Die zwei Balladen sind einmal mittig und am Ende platziert, was beim Hören im Flow noch einmal etwas zusätzliche Abwechslung in das Album bringt. Bei CREMATORY ist man nach all den Jahren schon einiges gewohnt und vor allem erwartet man immer höchste Qualität. Wieder einmal haben sie beweisen, dass es auch nach all den Jahren des Bestehens noch immer neue Wege gibt, die man einschlagen kann, dass man es aber auch schafft seinen eigenen Stil zu finden und zu festigen. Vor allem der Gesang von Felix Stass ist es, der dafür sorgt, dass man die Band immer schon nach den ersten Klängen erkennt, aber das gesamte Zusammenspiel der Gruppe ist wirklich beeindruckend und klingt auf dem Werk wirklich fabelhaft gut.

Fazit: Wenn es die sechs Musiker jetzt auch noch schaffen, das Album genau so stim- mungsvoll auf die Bühne zu bringen, dann liegt die Latte mal wieder ganz weit oben. Mit »Unbroken« haben sie ein weiteres Meisterwerk ihrer schier endlosen Bandgeschichte geschaffen und es so kraftvoll wie hier jeder Ton klingt, scheint noch lange kein Ende in Sicht zu sein. Hoffen wir auf eine starke Tour, die dieses Jahr im April startet und auf noch einige Werke die im Anschluss folgen werden.

Tracklist:

01 Unbroken
02 Awaits me
03 Rise and Fall
04 Behind the wall
05 The Kingdom
06 Inside my heart
07 The Downfall
08 My Dreams have died
09 I am
10 Broken Heroes
11 A Piece of time
12 Voices
13 Abduction
14 As darkness calls
15 Like the tides

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Release: 06.03.2020
Genre: Gothic Metal
Label: Napalm Records

CREMATORY „Unbroken“-Tour 2020
Support: Dust in Mind (*) Vlad in Tears (**) Elephants in Paradise (***)

09.04.2020 Hamburg, Logo * / **
10.04.2020 Berlin, Nuke Club * / **
11.04.2020 Hagen/aTW, Stocks * / **
12.04.2020 Köln, Helios37 * / **
01.05.2020 Leipzig, Hellraiser * / **
02.05.2020 München, Backstage Club * / **
08.05.2020 Trier, Mergener Hof * / ***
09.05.2020 Kaiserslautern, Kammgarn * / ***
21.05.2020 Frankfurt/M., Nachtleben * / ***
22.05.2020 Erfurt, From Hell * / ***
23.05.2020 Zwickau, Club Seilerstrasse * / ***
30.05.2020 Lindau, Club Vaudeville * / ***
31.05.2020 CH-Bern, Gaskessel * / ***
12.06.2020 Hannover, Subkulutur ***

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