Lange mussten die Fans der schwedischen Electro-Legende COVENANT auf neues Material warten, doch Anfang November ist es nun endlich soweit und der neue Longplayer „The Blinding Dark“ kommt via Dependent Records auf den Markt. „The Blinding Dark“ ist sicherlich nicht Covenants einfachstes Album. Es erreicht nicht die Hitdichte von Klassikern wie „Northern Light“ oder „United States Of Mind“, und es ist sicherlich nicht so gefällig wie die besten Covenant-Ohrwürmer „Dead Stars“ oder „Happy Man“. Trotzdem liegt die Spannung von „The Blinding Dark“ nicht nur in seinem aussagekräftigen Titel, sondern auch in der bemerkenswerten stilistischen Weiterentwicklung, die sich Covenant mit diesem Album selbst verschrieben haben – und nicht zuletzt auch der Thematik der sie sich widmen. Natürlich sind mit „Sound Mirrors“, „Immortal“ oder „I Close My Eyes“ auch hier starke Tanzflächenfeger vertreten, aber der Contrapunkt des Albums liegt eher auf gedrückten, unterschwellig düsteren Tracks, wie dem von Kraftwerk und Jean Michel Jarre inspirierten „Dies Irae“ oder dem Lee Hazelwood (!) Cover von „Rider On A Wild Horse“, welches aus der 1977 erschienenen Country-Hymne ein düster-schleppendes elektronisches Requiem macht, das mit schweren akustischen Drums unterlegt ist.
Die Vorabsingle „Sound Mirrors“ deutete bereits an, dass sich Covenant auch thematisch in tieferen Gewässern bewegen, als noch mit vergangenen Alben: Die besungenen Sound Mirrors, steinerne Flugzeug-Abwehranlagen an der Küste Großbritanniens aus dem ersten Weltkrieg, sind eine Parabel auf die Panik und die Ablehnung vor der Welle aus Flüchtlingen, die Europa und auch Covenants Heimatland Schweden prägt: „Listen to the waves of broken souls, homing in on hostile shores; listen to the sound of burning homes, crashing down on shattered ground.“ Und doch ist dieser prophetische Text nur das erste Kapitel in einem Album, das sich ganz der Konfrontation mit der dunklen Seite der eigenen Persönlichkeit verschrieben hat.
Letztendlich gibt es in „The Blinding Dark“ viel zu entdecken, was wohl nicht nur darin begründet liegt, dass Ur-Covenant Joakim Montelius wieder mehr Verantwortung im Studio übernommen hat als bei den letzten Werken, und dass Daniel Myer (haujobb, Architect) wieder fester ins Live-Lineup integriert wurde. Und so erinnert „The Blinding Dark“ vielleicht eher an ein Album in der Covenant-Historie, das nicht zu den großen Hitlieferanten zählte, aber gerade wegen seines ungeschliffenen Charakters viel Tiefe und Langlebigkeit besitzt: Der zweite Longplayer „Sequencer“ könnte mit seinen langsamen Nummern wie „Tabula Rasa“ oder „Flux“ glatt das Stimmungsvorbild für „The Blinding Dark“ sein. Und das wäre ja wirklich nicht das Schlechteste…
„The Blinding Dark“ erscheint am 4. November 2016 in gleich vier Versionen: Neben CD- und 3-Vinyl-Version veröffentlicht Dependent ein 2-CD Artbook und ein streng limitiertes „Complete Boxset“ mit Vinyl und 2CD-Buch sowie Zusatzmaterial.
Quelle: Dependent
Pünktlich zur Albumveröffentlichung begibt sich die Electro-Legende um Sänger Eskil Simonsson dann auf Tour und haben dabei nicht nur ihr neues Album „The Blinding Dark“, welches sie ausgiebig live vorstellen werden, sondern haben auch noch den deutschen Sänger und Musikproduzenten Sami Mark Yahya alias Faderhead als Special Guest, mit im Gepäck. Das solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen! Tickets können bei allen bekannten Vorverkaufsstellen geordert werden.
Titelliste:
01. Fullwell
02. I Close My Eyes
03. Morning Star
04. Cold Reading
05. A Rider On A White Horse
06. Interlude
07. Dies Irae
08. Sound Mirrors (Fulwell)
09. Interlude
10. If I Give My Soul
11. Summon Your Spirit
>>HIER<< könnt ihr euch das Album bereits vorbestellen.
Covenant – The Blinding Dark Tour 2016
+ Faderhead
03.11.2016 Nürnberg, Hirsch
04.11.2016 München, Backstage Werk
05.11.2016 Stuttgart, Club Cann
11.11.2016 Hannover, Musikzentrum
12.11.2016 Hamburg, Markthalle
17.11.2016 Berlin, Columbia Theater
18.11.2016 Erfurt, From Hell
19.11.2016 Dresden,Reithalle
25.11.2016 Frankfurt, Das Bett
26.11.2016 Krefeld, Kulturfabrik
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