Heute geht es um die noch junge Dynamic-Darkwave-Band, bestehend aus Kyle Wilson (Lead Vocals, Keyboards, Programming) und Kieran Thornton (Gitarre und Backing Vocals), namens AUGER. 2017 im industrialisierten Norden Englands geründet legten die beiden 21-jährigen Musiker kurz darauf ihre Debut-CD-Single „New Life“ / „My Guardian“ via Rebco Records UK vor und landeten in den Radio- playlisten – sogar in Nordamerika. Anschließend wurde der Titel „My Guardian“ für die 60 Track starke Compilation „Gothic Music Orgy Vol 4“ ausgewählt, die im September 2017 über das Label darkTunes Music Group auf den Markt kam. Am 6. April 2018 war es dann endlich soweit und AUGER veröffentlichten ihr Debütalbum „The Awakening“. Was hier aufgefahren wird ist wirklich großes Kino.
Jetzt aber zum Album an sich: The Awakening umfasst insgesamt 13 Tracks, die unter- schiedlicher nicht sein könnten. Den Einstieg liefert ein Song mit dem passenden Namen „The Beginning“. Sehr elektronisch und auch etwas bedrohlich steigert sich der 52 Sekunden Track immer weiter und endet mit einer Art Tusch. Auf irgendeine Art und Weise fügt sich der letzte Track, der passenderweise „The End of the Beginning“ heißt trotz komplett anderer Stimmung und Melodie hervorragend an das Ende von „The Beginning“. Hier ist der Beginn eher ruhig und melodisch, fast ein bisschen meditativ. Erst ab knapp der Hälfte wird hier ebenfalls bedrohlich Tempo und Intensität aufgenommen. Die beiden Tracks bilden sowohl durch ihre Titel als auch durch den etwas verzerrten und düsteren Sprechgesang einen schönen Rahmen um das Album. Warum auch immer dieser Trend in den letzten Monaten wieder in Mode gekommen ist, ich bin ein großer Fan von In-& Outros und begrüße diese Entwicklung sehr. Richtig einsteigen tut man nun aber mit Track Nummer zwei „Wendigo“. Dunkelromantisch und gefühlvoll wird eine melancholische Stimmung verbreitet, die zum Träumen und Fantasieren einlädt. Ähnlich, aber nicht gleich, klingt auch der Titel „Burn“, der sich gegen Ende des Albums finden lässt. Mit Regen- tropfen und sanften Pianoklängen wird hier eine wunderschöne, tieftraurige Ballade eingeleitet. An manchen Stellen musste ich hier kurz schmunzeln, auch wenn es sich um ein komplett anderes Genre und typtechnisch um eine vollkommen andere Band handelt, erinnert der Gesang von der Betonung ab und an ein bisschen Rammstein. Stalkt man die Band etwas über die sozialen Medien, findet man schnell raus, dass auch Rammstein zu den musikalischen Vorbildern zählt. Vielleicht eine kleine Hommage an Til Lindemann? Wer weiß. Als zusätzliches Highlight leiht eine Dame mit engelsklarer Stimme diese für einige Zeilen. Eine sehr gelungene Mischung. Wenn wir schon bei den Balladen sind, sollte man auch den auf „Burn“ folgenden Song „Other Side“ nicht vernachlässigen. Dieser ist mir aber leider durch viele übereinandergelagerte Tonspuren stellenweise etwas zu hektisch und bietet nicht immer vollen Hörgenuss. Zu Beginn hab ich von Abwechslungsreichtum gesprochen. Springen wir zurück zum Anfang des Albums und widmen uns Song Nummer drei „Substance“ haben wir einen flotten und geladenen Industrialkracher auf den Ohren, der durch ganz besondere Beats zu überzeugen weiß. Auch „Monster“ entwickelt sich nach ruhigem Beginn zu einem wahren Feuerwerk an tanzbaren Rhythmen. Dieses Muster setzt sich auch in „Right Here Right Now“ fort. Ruhigerer Beginn, wenn auch etwas flotter als der Vorgänger, findet, der Song erst in seinem Verlauf zu seinem Höhepunkt. Wenn wir von Höhepunkt sprechen, muss definitiv auch der Song „Nightcrawlers“ erwähnt werden. Zum Einstieg bieten die ersten Töne ein perfektes Horrorfilmszenario. Flüsternde, un- heimliche Stimmen führen in den Song und sorgen für leichtes Unbehagen. Dieses verfliegt aber im Laufe des Songs, vor allem durch eine stimmungsvolle Hintergrundbeschallung der Instrumente, die hier sehr gut gewählt wurden. Die vier Titel „My Guardian“, „Time and a Place“, „End of our World“ und „New Life“ sind alle auf ganz besondere Weise speziell. Alle eher flott bis wirklich schnell vom Grundbeat gehalten, darf man hier sichergehen, dass das eine oder andere Tanzbein geschwungen wird. Hier wurde jeder Song komplett anders aufgebaut, die Klimax erfolgt in jedem Song anders und so findet sich tatsächlich nicht eine auffällige Wiederholung im Verlauf des Albums. Großen Respekt.
Fazit: Für ein Debütalbum haben AUGER die Latte wirklich sehr hoch gelegt. Diese Band sollte man mit großem Interesse weiterverfolgen und hoffen, dass sie uns bald wieder mit neuem Material versorgen.
Tracklist:
01 The Beginning
02 Wendigo
03 Substance
04 Monster
05 Right Here Right Now
06 Nightcrawlers
07 My Guardian
08 Time and a Place
09 End of Our World
10 Burn
11 Other Side
12 New Life
13 The End of The Beginning
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VÖ: 06.04.2018
Genre: Darkwave, Industrial Goth
Label: darkTunes Music Group
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