Ohrentod – Zuckerbrot & Peitschenhiebe (Review)

OhrentodEs gibt endlich neues Futter von den 5 Jungs aus dem Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt). 2010 wurden Ohrentod von Florian Pahlow (People, Schlagzeuger) und Felix Heisgen (Flex, Gesang) gegründet. Anfangs war es nur eine fixe Idee in ihrer Mittagspause, doch es wurde ihnen immer wichtiger, gemeinsam Musik zu machen, ohne dass einer von ihnen ein Instrument beherrschte. Dennoch stand der Entschluss, People übernahm das Schlagzeug, Flex die Rhythmusgitarre und den Gesang. Ein Arbeitskollege, der Bass spielen konnte, wurde dazu genötigt, ihnen zu helfen. Schnell fanden sie einen Namen für ihre Musikrichtung: VOLL AUF DIE FRESSE ROCK ´N´ ROLL! Mit dieser Überzeugung entstanden erste eigene Songs und 2011 waren sie das erste mal durch Zuwachs an der Leadgitarre komplett. 2012 fanden die ersten Konzerte statt und Fans wurden gewonnen. Doch Ende 2012 stiegen Bassist und Leadgitarrist aus; Flex und People standen wieder alleine da. Es wurde weiter gemacht und sie wurden 2013 mit Leadgitarrist Stephan Sobotta (Schnulleck) belohnt. Durch diesen Neuzugang entstanden weitere 4 Songs. Mitte 2013 waren sie dann endlich wieder komplett, was seitdem auch so geblieben ist. Ein sehr guter Freund, Dennis Lippert (Lippi), besetze den Bass. Sie gewannen noch mehr Fans durch weitere Gigs und ein eigenes Festival. Anfang 2014 war endlich soweit. 14 Songs standen und wurden auf ihrem Debüt-Album „Schmerzfrei und pervers“ verewigt. Sie haben sogar eine Akustik-Tour hinter sich. 2016 folgte dann der erste professionelle Plattenvertrag bei Boersma-Records in Essen. Während am neuen Longplayer gearbeitet wurde, wurde auch ein weiteres neues Mitglied gesucht. Das gibt es in Form von Gitarrist Felix Rasenberger (Späti), der Flex die Leadgitarre abnahm. Seither ist Flex nur noch Rampensau und Sänger.

Am 03.03.2017 erscheint nun der Nachfolger Zuckerbrot & Peitschenhiebe mit 13 brandneuen Tracks. Wie die klingen, erfahrt Ihr jetzt. Locker flockig und mit ordentlich Rhythmus im Blut legt schon der Opener „Ran an den Speck“ los. Wer die Jungs bisher nicht kannte, wird hier bestens über alles informiert. Das macht Laune! „Falsche Freunde“ macht da keinen Unterschied. Vollgas Rock ´N´ Roll, hymnischer Männergesang, Abrechnung pur, Punk. Wer solche „Freunde“ hat, wird hier super entschädigt und kann seine Wut hier auch perfekt los werden. Super gemacht! Mit „Liebe auf Rezept“ gibt es eine kleine feine Rock-Punk-Ballade. Gleichzeitig ist es auch eine der Singles und der perfekte Start in den Sommer. So was wie hier besungen will doch jeder. Ich verschreibe Euch die Liebe gleich mal mit dazu. „Klischee“ rechnet mal mit eben jenen ab. Hier wird alles besungen, was man an Klischees nur finden kann. Das wird so gut gemacht, dass man dazu gescheit eskalieren kann. Hier kann man auch gut mitgröhlen und den Mittelfinger trainieren. Derbster Rock, Oi, Punk, Wut, Aggressionen, Wahrheit, straight auf die Fresse. Das alles gibt es mit „Milch & Honig“. Damit beschreiben die Jungs die aktuelle Gesellschaftssituation und sagen ganz klar: wir wollen fliehen, dahin wo es keine Menschen gibt! Recht haben sie. „Gefangen“ ist das erste Lied, das heraus sticht. Melancholisch, tief berührend, bewegend, elegisch, Herzblut. Feine Perle! „Glücklich vergeben“ hat durchaus eine an- dere Message als man vermuten wird. Da ist jemand sehr glücklich mit seinem Single-Dasein. Das Ganze wird mit Rock, Punk, Ska, Oi, Jazz, Summer-Feeling und ordentlich Rock `N´ Roll zelebriert. Da muss man einfach mitfeiern! „Herbst“ hingegen wird durch einen sehr bitteren Fernseh-Reporter eingeleitet. Da können die Jungs nur den Mittelfinger heben. Starker Song, sehr empfehlenswert! „Pogo im Altersheim“. Was soll man da sagen. Das ist einfach nur derbe witzig! Ich hoffe, dass man im hohen Alter noch so gut abgehen wird wie die besungenen Rentner hier! Ihr dürft übrigens gerne auch dazu eskalieren. Mit der Single „Unser Captain“ schippern die Jungs direkt in den Sommer. Eine Ballade an das absolute Gottgetränk Captain Morgan! Natürlich auch an Sommer, Sonne, Strand und das werte Weibsvolk. Prost Kameraden! Ich habe es schon paar mal erwähnt. Aber mit der „Abrechnung“ kann nur abgerechnet werden. Da bekommen einige ihr Fett weg und das radikal! Einfach nur top! Danke für diesen Song und diese Message, dadurch wird das Liedlein zu meinem absoluten Favoriten! Wir brauchen Leute, die endlich wieder die Fresse aufmachen! Mit „Danke!“ gibt es ein feines lautstarkes ernst gemeintes Danke an die Fans. Feiert Euch und die Jungs einfach kräftig und sonnt Euch in ihrem Lob. Zum Abschluss wird es noch mal melancholisch und extrem eingängig mit dem wundervollen Instrumental „Monochrome“. Lehnt Euch zurück, genießt es, lasst euch verzaubern!

Fazit: Die Jungs rocken gut, vermischen sämtliche Genres, retten Euch den Sommer, plärren ihre Meinung raus und scheißen drauf, was andere drüber denken. Solche Bands brauchen wir, genug Angsthasen hat die Musikindustrie schon! Ihre Musik ist sehr erfrischend und abwechslungsreich, hier findet also jeder was. Hört es Euch an, Spaß machen sie auf jeden Fall und genug Ernsthaftigkeit ist ebenso vertreten. Mit ihrem aktuellen Line-Up können sie auch mehr als zufrieden sein, die Jungs sind alle Profis an ihrem jeweiligen Instrument. Hier bekommt man auch Musik geboten! Damit ende ich, bedanke mich herzlichst bei Ohrentod und Euch, sage bis bald und stay tuned! Euer Krähenkönig

Tracklist:

01 Ran an den Speck
02 Falsche Freunde
03 Liebe auf Rezept
04 Klischee
05 Milch und Honig
06 Gefangen
07 Glücklich vergeben
08 Herbst
09 Pogo im Altersheim
10 Unser Captain
11 Abrechnung
12 Danke
13 Monochrome

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VÖ: 03.03.2017
Genre: Deutschrock
Label: Boersma Records

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