ASP – GeistErfahrer (CD-Review)

geisterfahrerVon einer EP zu einem Langspielalbum. GeistErfahrer hat eine wahrlich schöne Metamorphose durchlebt und strahlt 2016 in voller Pracht. Aus den damals sechs Songs wurden nun acht gezaubert. „Abertausend Fragen“ und „Strom“ gesellen sich nun dazu und erschaffen eine vollkommen neue Atmosphäre rund um den GeistErfahrer Feuer. Auch mit dieser Metamorphose bekommen die Fans neue schrecklich schöne Musik frei Haus geliefert. ASP sind vor allem bekannt dafür ihren Fans eine Kombination aus dunklen und finsteren Tönen und gleichzeitig wohltuende Klänge für Ohren und Seele zu liefern.

Jetzt ist es soweit: Die Gothic Novel Rocker um Sänger ASP (Alexander F. Spreng) veröffentlichen am 04. November 2016 ihren acht Track starken „Geisterfahrer“ Langspieler via Trisol, und wollen damit ihren Fans erneut ein musikalisches Hörerlebnis bieten. Schon der Titeltrack „Geisterfahrer“, der gleichzeitig in den Langspieler hineinführt, überzeugt mit dunklen und düsteren Klängen. Harte Gitarren, sanftes Klavier und dazu die tiefe Stimme des Meisters. Die Bridge sorgt noch einmal zusätzlich für eine gruselige Stimmung. Der Track könnte jedoch kürzer sein, denn die Struktur des Songs ist schnell raus gefiltert und dadurch wirkt er lang gezogen. Trotz alle dem schreit der Track aus jeder Pore ASP. Knackig rockig und typisch ASP sind auch „Strom“, „Überhärte“. „Carpe Noctem“, „Abertausend Fragen“ und „Weichen[t]stellung“. „Strom“ vollzieht zu Beginn einen Spannungsbogen mit elektronischen Elementen und stark emotionalen Vocals. Das Schlagzeug verschärft die Spannung und der Track löst sich auf in eine düster klingende Motivation sich zu erheben. Die Strophen bauen die psychische Motivation auf und die musikalische Komponente lässt den Körper bewegen. „Überhärte“ lässt sich zusammen- fassen in gruselig harte Vocals in einem par de deux mit ebenso harten Gitarren. Bei der Bridge wird man das Gefühl nicht los, dass Silben und Melodie nicht harmonisch zusammenwirken. „Carpe Noctem“ wirkt im Gegensatz zu den anderen rockigen Tracks ein wenig fad und lang- weilig. Die Struktur des Liedes birgt kaum Abwechslung und ein paar Reime in dem Track sind teils auch ungeschickt formuliert. Beispielsweise: „werd ich immer nur noch stärker. Ich versuch’s wie ein Berserker und befrei uns aus dem Kerker“ Gelesen fällt es nicht auf, doch im Track selbst hört es sich im Ohr irgendwie falsch an. Bei „Abertausend Fragen“ wird man das Gefühl nicht los als versuche ASP eben genauso viele Fragen in dem Track zu stellen. Dementsprechend sind die Strophen schnell und die Wörter überschlagen sich förmlich. Dieses Spiel der Wörter und der einzelnen Kombinationen sind ein wahrer Segen für das Ohr. Starker Song mit außerge- wöhnlichem Muster. „Weichen[t]stellung“ ist der Tanztrack schlechthin. Neben einer aussage- kräftigen Message sind auch genug instrumentale Soli vorhanden um genüsslich das Tanzbein zu schwingen. „Gehe deinen Weg und passe dich nicht an und lass dich nicht verbiegen“ ein schönes Wortspiel mit dem Titel. Bei „In Sack und Asche“ und „Danach“ zeigen sich ASP von ihrer ruhigen und romantischen Seite. Die beiden Balladen bilden den Ruhepol auf dem Langspielalbum. „Danach“ ist der perfekte Soundtrack für die kommende Jahreszeit. Für alle die es melancholisch lieben und der dunklen, kalten Jahreszeiten den Vorzug geben, sollten sich den Track unbedingt auf ihrer mobilen Playlist packen. Mindestens genauso finstere Stimmung birgt „In Sack und Asche“ in sich. Die einzige Auflockerung bringt der Refrain. Dort wird die düster schwere Stimmung in kraftvollen Gitarrenriffs gepackt und die Emotionen können ihren Lauf nehmen. Der radikale Break zwischen den kraftvollen Refrain zur sanfter trister Strophe ist phänomenal eingebaut.

Fazit: ASP verstehen es mit Wörtern zu spielen. Ihre Wortspiele und markanten Textzeilen sind emotional und laden zum Nachdenken ein. Die einzigartige Stimme fügt sich in das instrumentale Gefilde ein. Auf dem „Geisterfahrer“ Langspielalbum beweisen ASP, dass sie es schaffen diese beiden Komponenten auf eine Art und Weise zu vereinen, dass sie stets zu erkennen sind, aber niemals gleich und langweilig. Seit 1999 erschaffen ASP eine neue Welt in der die Fans sich verlieren können und in der immer wieder neue Fans verlieren. Manchmal gelingt ein Projekt nicht zu 100 Prozent, aber dies tut der Band keinen Abbruch. Im Gegenteil, der schwarze Schmetterling breitet seine Flügel immer weiter aus.

Tracklist:

01 GeistErfahrer
02 In Sack und Asche
03 Strom
04 ÜberHärte
05 Carpe noctem
06 Abertausend Fragen
07 Weichen[t]stellung
08 Danach

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VÖ: 04.11.2016
Genre: Gothic Novel Rock
Label: Trisol

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