Anlässlich der Veröffentlichung ihres kommenden Albums „Sturm Und Klang“, das übrigens am 28. August in den Handel kommt, konnten wir von Dark Music World Sänger Jannik Schmidt von Vogelfrey für ein Interview gewinnen und einige Fragen stellen – aber lest selbst:
DMW: Hallo, alles klar bei euch?
Jannik: Na logisch, man steht ja nicht jeden Tag kurz vor der Geburt seines Drittgeborenen ;).
DMW: Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?
Jannik: Dominik (unser Drummer) ist mein kleiner Bruder, zumindest dem Alter nach, folglich kennen wir uns schon ziemlich lange. Irgendwann im Jahr 2003 kam die Idee auf zusammen eine Band in Richtung Folk/Mittelalter, aber mit stärkeren Metaleinflüssen zu gründen. Kurz darauf fanden wir in Christopher den richtigen Bassisten für dieses Unterfangen und begannen mit weiteren Mitstreitern im März 2004 an zu proben. Ein Jahr später stieß Dennis als unser nunmehr dritter Gitarrist dazu und nach unserem ersten Konzert 2006 folgte Johanna am Cello nach, mit der wir auch vorher schon befreundet waren. Als es 2009 zu einem Formationswechsel an der Geige kam, hatten wir das große Glück über Johanna in Alex den richtigen Mann für das Instrument zu finden. So war das damals.
DMW: Habt ihr vorher schon in anderen Bands gespielt? Wenn ja, welche?
Jannik: Unser Drummer, Basser und ich hatten mal eine Soul/Rock Band namens “The Bluenotes”, mit der wir größtenteils Covernummern gespielt haben. Unser Gitarrist hat bevor er bei uns angefangen hat, schon in einer Melodic-Deathmetal Band gespielt, die “Neverdead” hieß. Da bin ich dann ein paar Jahre später auch erst als Gitarrist und später auch Sänger eingestiegen. Die Bands existieren beide aber mittlerweile schon lange nicht mehr. Vogelfrey frisst sie alle auf ;). Johanna hat allerdings seit kurzem eine weitere Band namens “Incantatem”.
DMW: Seit der Gründung von VOGELFREY sind mittlerweile 11 Jahre vergangen. Wie habt ihr die Zeit bis heute erlebt?
Jannik: Bisher haben wir es geschafft zu vermeiden 30 geworden zu sein, toi, toi, toi. Ansonsten kann man gar nicht glauben, dass schon so viel Zeit vergangen ist. Massenweise Konzerte, viel Stress, Spaß, Blut, Schweiß und Tränen und bald unsere dritte CD. Es ist nicht immer leicht, aber genauso muss es sein. Wir freuen uns soweit gekommen zu sein und wollen noch viel weiter.
DMW: Inwiefern hat sich eure Musik seit euren Anfängen verändert?
Jannik: Mit der Erfahrung wird man natürlich findiger. Wir haben feste Grundprinzipien, lassen uns aber genug Freiräume zum Experimentieren, nur so kann man sich und andere immer wieder überraschen. Mittlerweile können wir auf den Erfahrungen von zwei CDs aufbauen. Das Ergebnis ist, dass die Songs der neuen Platte meiner Meinung nach noch griffiger und direkter sind. Sie bringen das, was wir ausdrücken wollen noch genauer auf den Punkt. Trotzdem sind wir unseren Prinzipien in meinen Augen treu geblieben. Der vogelfreye Galgenhumor und der Mix aus stampfenden Metalsongs und partywütigem Folkrock sind weiterhin, was uns ausmacht.
DMW: Woher nehmt ihr eure Ideen für neue Sonngs?
Jannik: Das ist bei jedem von uns unterschiedlich. Manchmal findet man Inspiration in einem Buch, das man liest oder in einem Gespräch mit jemand anderes. Unser Song “Tandaradei!” ist z.B. von der gleichnamigen Kurzgeschichte von Andrzej Sapkowski inspiriert. Der Titel stammt wiederum aus einem Gedicht von Walther von der Vogelweide (“Under der Linden”). Aber auch die Umgebung kann ungemein inspirierend sein. Deshalb sind wir in der Songwritingphase für eine Woche nach Sylt gefahren, um direkt am Meer und in Ruhe schreiben zu können.
DMW: Dann kommen wir mal auf euer neues Album zu sprechen. Ende August erscheint euer neues Werk „Sturm Und Klang“. Seid ihr schon aufgeregt?
Jannik: Mit jedem Tag mehr! Man sagt ja, die dritte CD ist entscheidend. Ob das so ist, sei mal dahingestellt, aber nach all den Mühen und dem langwierigen Produktionsprozess sind wir total gespannt, wie unsere Fans und der Rest der Welt das Album aufnehmen. Wir sind in jedem Fall stolz und glücklich – es ist geworden wie wir es wollten!
DMW: Was wird mit eurem neuen Album „Sturm Und Klang“ auf uns zukommen?
Jannik: Das Album hat viele Überraschungen auf Lager. Wir haben erneut viel Wert auf Facettenreichtum und Vielfalt in den Songs gelegt, damit die Platte von vorne bis hinten ein spannendes und unterhaltsames Erlebnis wird. Von hart bis zart ist alles dabei, Party und Haareschütteln in purer Spielfreude! Textlich erwartet euch alles von trunkner Feierlaune bis zur entfesselten Naturgewalt.
DMW: Ich hatte ja schon das Vergnügen in eurem neuen Album reinzuhören und meine persönlichen Favoriten sind die Songs: Hörner Hoch, Knochenchor, Bluthochzeit & Alkoholverbot. Was ist euer persönlicher Favorit auf dem Album?
Jannik: Da kann ich natürlich nur für mich sprechen und auch bei mir wechselt das immer mal wieder, es sind so viele hübsche Kinder. “Tandaradei!” gefällt mir sehr gut, es ist sowohl von sich als auch von der Produktion her ein sehr starker Song geworden. “Abschaum” und “Knochenchor” (übrigens nur auf der limitierten Edition, genau wie “Bluthochzeit” und “Alkoholverbot”) fetzen auch ordentlich und “Im Auge des Orkans” hat was sehr Andächtiges. Aber ich schweife ab ;).
DMW: Wie schafft ihr es, das Text und Musik eine symbiose eingehen?
Jannik: Der eine, indem er der Atmosphäre der Musik den passenden Text gibt, der andere indem er dem Text den richtigen Klang gibt. Ich gehöre zu letzteren, für mich müssen zuerst die Worte stehen, damit ich die Musik optimal in den Dienst des Textes stellen kann. Vielleicht weil ich Sänger bin, ich weiß es nicht. Wenn man darauf achtet, dass beides gut miteinander verbunden ist und sich gegenseitig verstärkt, dann ist einem wohl die Symbiose gelungen.
DMW: Wird es noch in diesem Jahr eine ausgedehnte Tour zum neuen Album geben, wo ihr euren Fans die neuen Songs ausgiebig live vorstellen werdet?
Jannik: Nach aktuellem Stand werden wir mit dem Album eher zum Jahreswechsel ausgedehnt auf Tour gehen. Auf der Frühjahrstour haben wir ja schon kräftig neue Songs unter das Volk gebracht und die Leute hoffentlich ordentlich heiß gemacht auf das Album.
DMW: Schauen wir mal in die Glaskugel. Wo seht Ihr Euch in 5 Jahren?
Jannik: Ich denke wir werden unseren stetigen Aufstieg mindestens weitergeführt haben, uns weiter ins Ausland vorgewagt haben und uns einen größeren Namen erspielt haben. Vielleicht sind wir dann auch reich und machen Popmusik, man weiß ja nie 😉
DMW: Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit für das Interview genommen habt und überlasse euch nun gerne das Schlusswort 🙂
Jannik: Liebe Leute, wir haben für dieses Album alle Register gezogen und sind an unsere Grenzen und darüber hinaus gegangen – wir hoffen ihr werdet damit genauso glücklich sein wie wir!
Unter folgende Links findet ihr Vogelfrey im Web: