Der zweite Festivaltag war dann der Tag, an dem viele ihr Zelt nur nach dem Aufstehen und zum Schlafen gehen gesehen haben. Ein Highlight jagte das Nächste. Chris Harms Schützling Scarlet Dorn hatte ihren ersten Auftritt auf dem M’ERA LUNA und meisterte ihn grandios. Wenn also eh schon ein Teil von Lord of the Lost anwesend war, hat es sich auch Harms nicht nehmen lassen einmal die Bühne zu rocken und zusammen mit Scarlet Dorn einen Song zum Besten zu geben. Für Harms war dann aber noch lange nicht Feierabend, es gab einen zweiten Gastauftritt am Nachmittag zusammen mit Subway to Sally. Die neue Single Island wurde gemeinsam von Eric Fish und Chris Harms ins Publikum gebrüllt. Ansonsten haben sich Subway to Sally, sehr zu Freude der Fans, vermehrt auf alte Klassiker und liebgewonnene Hits konzentriert. Versengold lieferten wieder gute Laune vom Allerfeinsten und brachten die gesamte Masse zum Tanzen und hüpfen. 40 Minuten purer Spaß. Wundervoll. Diary of Dreams war für viele auch ein Highlight des Tages und dazu muss man eigentlich gar nicht mehr viel sagen. Die Show war absolut spitze und die eh schon gute Stimmung wuchs ins Unermessliche. Inklusive einiger Gänsehautmomente war alles geboten, was das Fanherz sich wünscht. Für einige verwirrte Gesichter sorgte Joachim Witt. Zwar war die Perfor- mance der einzelnen Songs wirklich klasse und jeder Ton auf den Punkt, allerdings sorgten seine Selbstgespräche und Interaktion mit dem Publikum zwischen den Songs für Verwir- rung. Herr Witt machte sich offensichtlich einen Spaß daraus und lieferte gemeinsam mit seiner Band eine großartige Show ab. Abschließen durfte das M’ERA LUNA dieses Jahr VNV Nation. Ein absolut gebührender Headliner. Nahezu jeder Besucher versam- melte sich vor der Main Stage und genoss das Konzert, was mit knapp über einer Stunde leider doch sehr kurz bemessen war. Ein Klassiker jagte den nächsten und absolut keiner in der Menge stand still. Als sich dann ein zu Tränen gerührter Ronan Harris verabschiedete und den offiziellen Teil vom M’ERA LUNA beendete flossen auch im Publikum einige Tränen. Vor Freude, vor Überwältigung oder aus Trauer, dass es schon wieder so schnell vorbei ging. Natürlich wurde der Sonntagabend noch gebührend ausgetrommelt und an allen Ecken fanden sich kleine und große Partycrews zusammen, die die letzte gemeinsame Nacht zum Tag gemacht haben.
Weitere Acts die sich auf der MainStage die Klinke in die Hand gaben waren: Fear of Domination, Faelder, Versengold, Combichrist und Fields Of The Nephilim. Im Hanger brachten am Sonntag Yellow Lazarus, Formalin, Heldmaschine, Melotron, Funker Vogt, Spetsnaz, Assemblage 23, De/Vision und Suicide Commando die Meute zum kochen.
Kleine Anmerkung: An sich gabt es nur zwei große Punkte, die für Kopfschütteln und Unverständnis auf dem Festival sorgten. 1. Müllpfand: Vollkommen klar, dass die Veranstalter für ein sauberes Festival sorgen wollen, aber wenn knapp 50 % der Besucher aus den verschiedensten Gründen ihr Müllpfand nicht mehr bekommen, dann läuft einiges schief. Entweder waren Säcke nicht voll genug, oder die Abgabe musste zu bestimmten Zeiten stattfinden. Am großen Abreisetag Montag war keine Abgabe gegen Pfandrückgabe mehr möglich. Am Tag wo alle aufräumen und noch mal einiges an Müll zusammen kommt, ist das schon ein sehr fragwürdiges Konzept. Da kommt die Frage auf, braucht es überhaupt noch ein Müllpfand. In den letzten Jahren ist der Zeltplatz vom Großteil der Besucher super sauber zurückgelassen worden, obwohl es immer wieder Probleme mit dem Müllpfand gab. Wenn genug Müllinseln oder Abgabestellen zur Verfügung stehen, kann man auf das Pfandprinzip auch komplett verzichten. 2. Einlass zum Festivalgelände mit vollen Bechern oder Tetrapacks. Das man keine Dosen oder Glasflaschen mit auf das Festivalgelände nehmen darf, ist vollkommen klar und nachvollziehbar. Wer sich aber ein Wegbier oder Softdrink vom Campingplatz mitnehmen wollte, oder an einem Stand außerhalb des Festivalgeländes gekauft hat, musste an den Einlassschleusen entweder austrinken oder sein Getränk wegschütten. Becher mussten leer sein. Umsatzsteigernd? Bestimmt. Nachvollziehbar, oder logisch? Nein! Nicht einmal die Security konnte das Konzept nachvollziehen und hat sich regelmäßig bei den Gästen dafür entschuldigt.
Fazit: Will man das M’ERA LUNA 2019 in einem Satz zusammenfassen fällt das dieses Jahr sehr leicht. Bis auf einige kleine Punkte war es ein Top organisiertes Festival mit einer grandiosen Bandauswahl, die man so auf keinem weiteren Festival findet. Es war friedlich, sauber und auch das Wetter spielte mit. Man kann also nur sagen: M’ERA LUNA, du warst wunderbar! Wir sehen uns 2020!
Im nächsten Jahr findet das M’ERA LUNA Festival vom 08. August – 09. August 2020 statt.
Das bisherige Line-up für das M’era Luna 2020 im Überblick:
NITZER EBB – LORD OF THE LOST ENSEMBLE – MEGAHERZ
SCHANDMAUL – FEUERSCHWANZ – OST+FRONT – UNZUCHT – THE BEAUTY OF GEMINA
DIORAMA – HOLYGRAM – NACHTMAHR – ROTERSAND – COMA ALLIANCE – FADERHEAD
THE CASSANDRA COMPLEX – SOLITARY EXPERIMENTS – NOISUF-X
THE COMES SILENCE
Der Ticketvorverkauf hat bereits am Montag (12.08.2020) HIER im M’ERA LUNA-Shop begonnen.
M’ERA LUNA im Web:
Unsere Bilder findet ihr unter: https://www.darkmusicworld.de/mera-luna-festival-2019-fotogalerie/