M’era Luna 2019 (Festivalbericht) Teil I

M’ERA LUNA 2019 – Am vergangenen Wochenende war Hildesheim wieder gefärbt in ein fröhliches Schwarz. Am 10. und 11. August 2019 hat sich erneut die Creme de la Creme der schwarzen Szene zu ihrem jährlichen Familientreffen am Flugplatz Hildesheim-Drispenstedt versammelt. Und was war das bitte, was uns allen dieses Jahr geboten wurde? Sämtliche Szenegrößen haben sich versammelt, um den täglich 25.000 Besuchern eine fulminante Show abzu- liefern.

Zu Beginn gab es das jährliche Aufbauchaos und es dauerte nicht lange und die einst grünen Wiesen waren gefüllt mit bunten Zelten und Pavillons. Durch die Vergrößerung der Wohnmobil Campingbereiche wurde es aber bereits Freitag im Laufe des Tages ganz schön eng. Einige Gäste, die erst am Samstag anreisen konnten, mussten in den sauren Apfel beißen und sich entweder vereinzelt verteilen, oder gar die letzten freien Flächen direkt vor den Dusch- und WC-Containern nutzen. Diese waren wie jedes Jahr am M’ERA LUNA immer auf höchstem Festivalniveau. Immer Klopapier, Dixies mehrmals täglich geleert und die fest installierten WC-Container waren auch meistens sauber. Das ist ein Luxus den M’ERA LUNA Gänger gewöhnt sind, da kann sich so manch anderes Festival eine Scheibe abschneiden. Nur an Seife und Desinfektionsmittel mangelte es bereits ab Samstagmorgen, aber da wussten sich die meisten mit mitgebrachten Feuchttüchern selbst zu helfen. Auch der Einlass läuft von Jahr zu Jahr besser, das ganz große Chaos an Parkplätzen und Bändchen- zelt blieb aus und pünktlich um 11 konnten die ersten schon das Gelände betreten. Zu den Stoßzeiten bildeten sich zwar lange Schlangen, aber das lässt sich ja nicht vermeiden. Die Organisation war also im Großen und Ganzen mehr als zufriedenstellend. Was bei vielen Besuchern jedoch für Unverständnis sorgte findet ihr am Ende des zweiten Teil unseres Festivalsberichtes.

Jetzt aber zum wirklich spannenden Teil. Dieses Jahr muss man ja wirklich sagen, war das Line Up aller erste Sahne. Es wird ja gesagt, dass am M’ERA LUNA immer die gleichen Bands im Wechsel von zwei Jahren spielen, aber dieses Jahr war definitiv für jeden was dabei. Szenegrößen haben sich versammelt um gemeinsam Party zu machen und sich und die Fans zu feiern. Der Samstag wurde eingeleitet vom Gewinner des Newcomer Contest Null Positiv. Die junge Band schaffte es schon früh, den Raum vor der Bühne zu füllen, und eröffnete das Festival mit bebenden Gitarren. Definitiv ein guter Auftakt. Es dauerte auch nicht lange und die schwarze Masse vor der Mainstage wurde immer größer. Ein Teil der Sündenklang-Jungs hatten mit Stahlmann gleich zweimal die Chance gehabt die Bühne zu rocken und das haben sie auf jeden Fall hervorragend absolviert. Mein Highlight am Samstag war allerdings ein kurzes Hangarkonzert von den Spaniern Terrolokaust. Ganz großes Kino, was dort abgeliefert wurde. Harte Elektronik trifft auf brettharte Gitarren und markant-kratzigen Gesang. Spätestens aber als Mono Inc. die Bühne betraten, war es gerappelt voll im Infeld. Es wurde getanzt, getrunken und gefeiert. Die Show war wundervoll, nur leider viel zu kurz. Man muss aber sagen, obwohl es noch taghell war, war die Stimmung schon bombastisch. Leider wurde dieser Effekt durch den nachfolgenden Act Lacri- mosa wieder zerstört. Der Raum vor der Bühne leerte sich zunehmend und Stimmung wollte nicht so wirklich aufkommen. Lacrimosa auf dem M’ERA LUNA – ja gerne, aber wenn man die Stimmung eingefangen hat, hätte ein Slot am späten Vormittag besser gepasst. Within Temptation hatte im Nachgang also leichtes Spiel. Aber die Niederländer haben alles gegeben und alles aus sich und den Fans herausgeholt. Hier war alles geboten von powervollen Riffs, bis zu gefühlvollen Balladen. Powerfrau Sharon den Adel versteht es wie keine zweite, das Publikum mit ihrer bombastischen Stimme zu fesseln und während des gesamten Konzertes an ihren Lippen hängen zu lassen. Als Headliner war der große Meister ASP angekündigt. Leider muss man sagen, hat er nicht seinen besten Tag erwischt. Es war definitiv kein schlechtes Konzert, aber auch nicht das Beste. Es klang zu Beginn, als hätte er vergessen sich einzusingen, oder als wäre die Technik vollkommen falsch eingestellt. Im Laufe der Zeit wurde es zwar etwas besser, aber es war nicht das hohe Niveau, das man von ASP sonst kennt.

Neben den aufgeführten Bands rockten noch Deathstars, Oomph!, Ewigheim und Corvus Corax die MainStage. Im Hangar hingegen heizten die Bands Empathy Test, SONO, Centhron, [x]-Rx, Neuroticfish, Agonoize, Zeromancer, [:SITD:] und Die Krupps die Besucher so richtig ein.

Nach dem der letzte Ton verstummte, gingen einige zum Zeltplatz zurück und ließen die Stimmung noch ein wenig auf sich wirken. Aber die tanzwütige Meute zog es hingegen in den Disko-Hangar, denn dort ging die große Party mit Szene-DJs wie Der Schulz (Unzucht), Bruno Kramm (Das Ich) und Chris L. (Funker Vogt, Agonoize, The Sexorcist) bis in den frühen Morgenstunden erst richtig los.

…. Teil 2 folgt in Kürze.

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