Amphi Festival 2016 – Teil 1 (Festivalbericht)

Home, sweet home! Das Amphi Festival kehrte 2016 zurück zum Tanzbrunnen in Köln und viele Fans freuten sich über die alte Location. Ungefähr 12.000 Besucher ließen es sich nicht entgehen die Rückkehr gebührend zu zelebrieren und so reisten sie in Strömen an und es dauerte nicht mehr lange bis der Tanzbrunnen schwarz wurde. Viele Fans vermissten das Staatenhaus, das während des Amphi Festivals als zweite Bühne diente. Zum ersten Mal konnte es nicht genutzt werden, doch die Veranstalter hatten schon eine Lösung gefunden. So wurde neben der Mainstage das Theater zur weiteren Bühne umfunktioniert. Ebenso diente die MS Rheinenergie als dritte Bühne. Durch die Neuaufteilung der Bühnen, wurde ein weitläufiger Raum geschaffen und die Festivalbesucher mussten sich Amphi_2016_04_SolitaryExperimentsnicht über Gedrängel oder Stau aufregen. Ob nun eine kurze Pause im Beach Club, ein frischer Met im Metzelt oder einen Cocktail auf der MS Rheinenergie genießen, die Pausen konnten vielseitig genutzt werden. Die MS Rheinenergie wurde eigens für das Amphi Festival zur Orbit Stage erklärt und die Fans konnten auf einem angenehm klimatisierten Schiff ausgelassen feiern. Etwas abseits des Tanzbrunnens wartete das Schiff auf die Besucher und diente nebenbei noch als angenehmen Ruheort auf dem man entspannen konnte, inklusive Dompanorama. Die Masse jedoch bevorzugte es gemeinsam mit den Acts das Schiff auch ohne Seegang zum Schaukeln zu bringen. Den Beginn machten Bloodsucking Zombies From Outer Space. Der rockige Sound ließ die Besucher in die richtige Festivalstimmung kommen. Nach so einer geballten Ladung deftigen Rocks wurde es auf der getauften Orbit Stage ruhiger. Laura Carbon versetzte die Besucher in eine träumerische Atmosphäre. Mit ihrem Mix aus sanften Vocals und schwermütigen Gitarrenklängen konnten die Besucher in eine andere Welt eintauchen. Auch die nachfolgende Band sollte diese schwermütige Atmosphäre aufrechterhalten. Lebanon Hanover schafften es die Stimmung noch schwermütiger zu gestalten. Nicht nur die Instrumente klangen tiefer und schwerer, sondern auch die gesangliche Untermalung von Larissa Iceglass verstärkte die tiefdunkle Atmosphäre. Dennoch wurde es Zeit diese zu verlassen und ein wenig für Partystimmung zu sorgen. Whisper In The Shadow brachten, im Gegensatz zu ihren Vorgängern, fröhlichere Musik mit und hatten auch schnelleren Sound im Gepäck. Rockig sollte es auf der MS Rheinenergie weitergehen. Der Fluch und Nosferatu brachten mit ihren musikalischen Einlagen eine Mischung aus hartem Rocksound und melancholischen Klängen den perfekten Abschluss für den ersten Festivaltag auf der Orbit Stage.

Cinema_MG_2Ganz anders verlief der erste Festivaltag im Theater. Auf der Theaterstage reichten sich ebenfalls die besten Musiker der Szene das Mikrofon in die Hand. Im Gegensatz zu der Orbit Stage wechselten sich rockige Gitarrenklänge mit elektronischen Synthies. Angels And Agony schickten sanfte elektronische Klänge durch die Menge. Bei den hohen Temperaturen draußen verwandelte sich das Theater schnell in eine stickige Sauna in der die Bands und die Besucher schwitzten. Verwunderlich war dies nicht, denn immerhin lockten die Bands die Masse in das Theater. Dive zog die Massen mit ihrer elektronisch minimalistischen Musik ins Theater mit viel Gruselfaktor. Das Theater gut besucht und manch einer fand die passende Bewegung zu dem Gruselelektro. Um aber auch Fans der rockigen Musik glücklich zu machen, wurde zwischen den Beherrschern der Elektronik auch wieder eine Band in den Saal gelassen, die lieber mit Schlagzeug und Co. die Besucher in Verzückung bringen wollte. Ewigheim rockten zwischenzeitlich mit ihrem einzigartigen Sound und melancholischen Lyrics. Dennoch musste der Rocksound den elektronischen Klängen weichen und Spetsnaz betraten die Bühne, um die Besucher zum Tanzen zu bringen und sie auch in eine „Apathy“ zu bringen. Richtig voll wurde es bei Asthetic Perfection. Der Einlass ins Theater wurde irgendwann gesperrt, da es einfach zu voll wurde. Sehr zum Bedauern mancher Fans die ihre Lieblinge gerne live auf der Bühne sehen wollten. Sicherheit geht jedoch vor und so müssen sich manche Fans auf ein anderes Konzert freuen. Zu Neuroticfish wurde die Halle zwar leerer, aber die Luft im Theater war mittlerweile unzumutbar. Das Öffnen der Türen war nur ein heißer Tropfen auf dem heißen Stein und manch einer ging in der Pause schnell raus, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Dennoch begeisterten Neuroticfish und Front Line Assembly das Publikum und die schlechte Luft war schnell vergessen, denn die Fans waren in ihrer eigenen Welt kreiert von den letzten zwei Bands auf der Theater Stage.

Amphi_2016_03_XRxZu voll konnte es zumindest nicht vor der Main Stage werden. Open Air und mit reichlich Platz verwandelte sich der eigentlich betongraue Platz schwarz. Trotz der schwülen Luft, konnte sich niemand über zu wenig Sauerstoff beklagen und der Regen wurde zu einer willkommenen Erfrischung. Hier wurde das Amphi Festival 2016 feierlich von dem bekanntesten Kriminalbiologen Mark Benecke eingeleitet, dicht gefolgt von dem ersten Gig auf der Main Stage XRX. Der aggressive und vielseitige Sound ließen viele Festivalbesucher das Tanzbein schwingen. Die Herren gaben auch keine andere Möglichkeit, denn sie verleiteten die Fans zu totalen Eskalation. So war man schon einmal für den Frühsport aufgewärmt mit Solitary Experiments. Denn auch sie wollten die Masse tanzen sehen und so geschah es, dass auch die Besucher der Main Stage schnell durchgeschwitzt waren. Da sind die Umbaupausen doch die beste Gelegenheit sich schnell was zu trinken zu organisieren. Schließlich musste man genug Flüssigkeit im Körper haben, um bei Megaherz ordentlich zu rocken. Die Herren mit den bekannt angemalten Gesichtern Amphi_2016_05_Megaherzverwandelten den Tanzbrunnen in ein Zombieland. Doch genau das gefiel dem be- geisterten Publikum. Das Festival war in voller Fahrt und dies machten sich auch Stahlzeit zu Nutze. Die Rammstein Tribute Band spaltete das Publikum in mehreren Lager auf. Viele empfanden die „Made in China“ Kopie von Rammstein zum Gruseln, die anderen freuten sich zumindest kopiert die Rammstein Lieder live hören zu können und wieder andere waren einfach nur begeistert. Sie gaben sich auch alle Mühe ihrem großen Vorbild gerecht zu werden. Mit einigen pyrotechnischen Einlagen brachten sie aber viele Besucher nur zum Gähnen. Dennoch war der Gig von Applaus und Jubel gekrönt. Als nächstes sollten Mono Inc. die Main Stage rocken und das taten sie auch. Mit ihrem Album „Terlingua“ und alten bekannten Tracks verzauberten sie das Publikum mit monoherford22016berichtihrem Auftritt. Die Masse wurde immer größer und die Fans bejubelten ihre Lieblinge und auch Mono Inc. hatten ihren Spaß und das sah man ihnen auch deutlich an. Nachdem die Band die Bühne verlassen hatte, wartete schon eine finnische Dame ihren Fans einen Vorgeschmack auf ihr kommendes Album zu liefern. Tarja Turunen freute sich sehr das Amphi Festival mit den vielen Besuchern zu rocken. Kaum auf der Bühne rockte die Menge auch schon los. Neben Tracks aus ihrem kommenden Album verzückte sie mit ihren Hits die Menge. Die Interaktion zwischen Band und Publikum funktionierte einwandfrei und je mehr die Stimmung kochte, desto mehr Freude war auf dem Gesicht der Skandinavierin zu sehen. Diese übertrug sie in eine erstklassige Performance, was wiederum einen Vorteil für das Publikum bildete. Eine erfolgreiche Symbiose. Nach Tarja sollte es ein wenig ruhiger auf der zugehen. Peter Heppners Auftritt war sanft, ruhig und mit wenig Tamtam. Er saß da und trug seine Lieder der eigentlich feierwütigen Masse vor. Dennoch schien diese kleine Pause den Besuchern sehr zu gefallen, denn auch bei Peter Heppner war der Tanzbrunnen voll. Seine ruhigen Tracks boten einen Kontrast zu dem was vorher auf der Bühne passierte und die Besucher konnten noch einmal verschnaufen, ehe es mit dem Mainact losging. BEG49Am ersten Tag des Amphi Festivals sollte dies Blutengel sein. Chris Pohl und seine Begleitung setzten es sich zum Ziel den ersten Tag einen gebührenden Abschluss zu verleihen. Mit Leinwänden und bezaubernden Tänzerinnen, die unter anderem eine Softporno Show boten, trugen Blutengel ihre Lieder vor und die Masse war begeistert. Chris Pohl und seine Crew schaffen es immer wieder die Massen in ihre Fänge zu locken und füllen die Hallen und auch auf dem Amphi Festival brachten Blutengel die Menschen zusammen, um den ersten Tag harmonisch ausklingen zu lassen.

Die Bühnen wurden leer geräumt und die Masse verstreute sich, dennoch war der erste Festivaltag noch längst nicht beendet. Denn was wäre ein Festival ohne eine anschließende Aftershowparty? So spaltete sich das Amphi Festival in drei Lager. Die einen die nach Hause gingen um Energie für den nächsten Tag zu sammeln und die anderen die auf der MS Rheinenergie zusammen mit Honey (Welle: Erdball) an einem C64 Track bastelten. Das feierwütige Volk wählte die dritte Alternative und begab sich ins Theater um mit den DJs der Szene den Putz von der Decke zu holen. Zusammen mit DJane Jeanny, DJ Gillian, DJ Steve Weeks, DJ Sven Friedrich, DJane Schwarze Witwe und DJ Faderhead wurde noch bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen gefeiert. Doch auch der erste Tag muss irgendwann einmal ein Ende finden und so wurde um 3 Uhr die Musik ausgemacht und die Besucher nach Hause geschickt. Manch einer wird erst beim ersten Sonnenstrahl sein Bett erreicht haben und dennoch werden die meisten wieder pünktlich bei Einlass auf der Matte stehen.

…… Fortsetzung folgt in Kürze!

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