Langsam aber sicher neigt sich ein weiteres Konzertjahr dem Ende entgegen. Doch am 20. Dezember 2017 war es noch einmal an der Zeit zusammen mit IN EXTREMO zu feiern und in der OsnabrückHalle die Sau rauszulassen. Die Weichen dazu waren mit dem Support-Act The O’Reillys and the Paddyhats bereits im Vorfeld gestellt worden. Also machten wir uns auf nach Osnabrück um die Urgesteine der Mittelalterszene auf ihrer „Quid Pro Quo“-Tour zu besuchen. Ihr Erfolgsalbum Quid Pro Quo, welches es bis auf Platz 1 in den Deutschen Charts geschafft hatte, ist mittlerweile schon über ein Jahr alt. Aber IN EXTREMO ist schon immer eine Liveband gewesen, die es verstanden hat, ihre Fans mit auf eine Reise quer durch 20 Jahre Mittelalterrock Musikgeschichte zunehmen. Als ich in der Halle ankam, musterte ich zunächst einmal die Halle. Weiße Wände? Ein Parkettboden? Soll hier ein IN EXTREMO Konzert stattfinden oder ein Kongress? Doch der Blick auf die große Bühne bestätige: Hier spielen heute Abend IN EXTREMO! Da das Konzert an einem Mitt- woch stattfand, war die Location nicht ganz ausverkauft. Einerseits schade, da die Band es verdient hat vor vollen Rängen zu spielen, aber andererseits war es auch sehr angenehm, das es nicht übermäßig eng in der Halle war.
Als erste Band betraten The O’Reillys and the Paddyhats die große Bühne. Die Gevelsberger Irish-Folk-Punk-Gruppe um die Gesangsdoppelspitze Sean O’Reilly und Dwight O’Reilly machte einen klasse Job und schaffte es binnen kürzester zeit die Fans zum Klatschen, Singen und Tanzen zu bringen. Spätestens als die Band das irische Volkslied „Whsikey in the Jar“ anstimmte, war die Stimmung perfekt. Die ganze Halle sang den Song mit und die Band hatte sichtlich Spaß an ihrem Job an diesem Abend. Aber der Auftritt von The O’Reillys and the Paddyhats war auch einfach gelungen. Mit einer großen Instrumentenvielfalt und viel Bewegung auf der Bühne heizte man dem Publikum ein und man konnte sich dem Bann der Band einfach nicht entziehen. Doch wie das immer so ist. Nach 45 Minuten mussten die 8 Musiker die Bühne verlassen, welche dann für IN EXTREMO vorbereitet wurde. Und um 21 Uhr war es soweit: Die 7 Spielleute betraten die Bühne und eröffneten mit dem Song „Quid Pro Quo“ das Konzert. Die Stimmung der Fans wurde von Sekunde zu Sekunde besser und auch IN EXTREMO merkte man sichtlich an, dass sie auch nach über 20 Jahren nicht müde sind, sich auf den Bühnen dieser Welt zu zeigen und für ihre Fans zu musizieren. Wie es sich für eine Mittelalterband gehört, gab es natürlich auch wieder eine mächtige Pyroshow. Explosionen, Feuerbälle und Fontänen gab es zuhauf und untermalten sie Songs bestens. Aber natürlich gab es auch viel Emotionen. So spielte Dr. Pymonte die Harfe zu „Vollmond“ und das gesamte Publikum sang jedes einzelne Wort des Textes. Ein Moment, der einem einen Schauer über den Rücken fahren lässt. Auch flachsten die Musiker auf der Bühne viel herum, machten Späße untereinander und so konnte wirklich jeder Gast merken, dass die Band auf der Bühne richtig Spaß hat. Da ein Konzert natürlich immer ein Geben und Nehmen ist, bedankten sich die Gäste postwendend mit tosendem Applaus und sangen wirklich jeden Song von vorne bis hinten mit. Das letzte Einhorn interagierte immer wieder mit dem Publikum und heizte es an noch mehr mitzugehen. Das Publikum kam dieser Aufforde- rung umgehend nach und bei Songs wie „Spiel- mannsfluch“ herrschte in der Menge ein Moshpit, es wurde geschubst, gesprungen und gefeiert. So muss es sein, so kennt man es seit den Anfangszeiten von IN EXTREMO. Die Clubs sind zwar derweil größer geworden und auch musikalisch hat sich die Band verändert, doch der Tenor ist nach wie vor der gleiche. Die Verrückten sind in der Stadt, es ist Zeit zu eskalieren. Und genau das war es, was in der Osnabrückhalle geschah. Eine friedliche Eskalation nach den Klängen von IN EXTREMO.
IN EXTREMO im Web: Homepage / Facebook
The O’Reillys and the Paddyhats im Web: Homepage / Facebook
Hier findet ihr die Bilder vom Abend:
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