Das Musikbusiness ist zu einem harten Pflaster geworden. Gerade kleinen Bands ist es oftmals untersagt ihr Talent auf größeren Bühnen zu präsentieren. Dennoch trauen sich noch immer begabte Musiker auf das dünne Eis. So auch Martin und Sascha aus Düsseldorf, die mit ihrem Projekt Idolcaid nun die Musikwelt erobern wollen. 2014 gegründet veröffentlichten sie bald ihr erstes Debutalbum „Kill My Pain“ nun erscheint ihre EP „Dark Lightning“. Mit acht neuen Tracks wollen sie beweisen wie gut Elektro mit Rock harmonieren kann.
„Holy Son“ beginnt zunächst ziemlich elektronisch, doch die E-Gitarre schließt sich schnell an. Die Vocals gehen leider schnell unter, denn die Instrumente und die elektronischen Elemente wirken viel lauter als die Vocals. Auch wirkt das Schlagzeug sehr künstlich. Der Grundbeat ist kaum ausfindig zu machen. Mit sanften und irgendwie auch lallenden Gitarren begrüßt uns „Dark Lightning“. Langsam und mit einem Hauch von Melancholie vereinen sich Gitarren und Elektrosound. Richtig genießen kann man es dennoch nicht wirklich, da sie Qualität leider nicht die beste ist. Dennoch ist der mittlere Part schön anzuhören und die Symbiose gelingt super. „…that I’m dreaming“ ist wesentlich schneller als seine Vorgänger. Dennoch versprüht er durch die tiefen Gitarren (die leider auch wieder qualitativ leiden) eine düstere Atmosphäre. In diesem Fall ist dem Duo eine melodische Metapher eines Albtraumes gelungen. „Fuck beauty“ scheint zunächst leicht aggressiv und düster. Im Verlauf verliert der Song zwar an Aggression, jedoch nicht an Düsterheit. Dumpfe Beats vereint mit rockigen Riffs. Die melodischen Vocals gehen leider erneut unter. Der nächste Track auf der Platte trägt den Titel „Blank space“. Bei diesem Song scheinen vor allem die elektronischen Elemente in den Vordergrund gestellt zu sein. Düster, langsam und melancholisch zieht sich der Track hin. Leider schaffen die Herren hier nichts Neues und so zieht er sich wie ein Kaugummi durch das Ohr. „The Cage“ versprüht ganz ruhige Töne. Ein undefinierbarer Elektrosound lässt die Stimme vollkommen untergehen und die einreihende Gitarre wirkt irgendwie fremd. Dennoch ist der Track knackig, flott und lädt ein rhythmisch seinen Körper zu bewegen. „To The Stars“ hat schon einmal ein angenehmes Intro. Auch sind die Gitarren gut hörbar. Fast schon klar. Auch die elektronischen Parts reihen sich gut ein. Die Vocals jedoch bringen die Harmonie durcheinander. Man wird das Gefühl auch nicht los, als würde Sascha jeden Moment einschlafen. „Emptiness“ ist der Titel des letzten Stückes auf der EP. Zu Beginn meint man eine verzerrte Stimme zu hören. Sicher kann ich es aber nicht sagen. Die Stimme ist kaum hörbar und auch der Rest wirkt eher zusammengemixt als gezielt geplant. Die elektronischen Bridges sind minder gelungen und vor allem die soundliche Qualität ist ein Graus.
Fazit: Es ist schwer ein Urteil zu fällen. Schließlich könnte Idolcaid auf der Bühne ordentlich Gas geben und alle wissen, dass Live noch einmal was ganz anderes ist als eine Platte. Dennoch überzeugt die Qualität der Aufnahmen überhaupt nicht. Im Gegenteil, sie zerstören einen angenehmen Hörgenuss und lassen die Platte schlecht klingen. Deswegen sollte es auch kleinen Bands möglich sein professionelle Aufnahmen ihrer Tracks machen zu können. Wie soll eine Band ihr musikalisches Talent zeigen, wenn es an der Aufnahme scheitert? Dennoch sollten vor allem die Vocals mehr Elan und Kraft bekommen. Sie wirkt unsicher und einschläfernd an manchen Stellen.